Verbindendes in der Vielfalt: Gebetsfrühstück im Österreichischen Parlament

Organisatoren betonen Wichtigkeit gemeinsamen Gebets inmitten politisch turbulenter Situation

Das Interreligiöse Gebetsfrühstück
Das Interreligiöse Gebetsfrühstück
Parlamentsdirektion / Raimund Appel
Moderation durch Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler
Moderation durch Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler
Parlamentsdirektion / Raimund Appel
Manfred Lütz hielt den Impulsvortrag
Manfred Lütz hielt den Impulsvortrag
Parlamentsdirektion / Raimund Appel

Über 250 Gäste haben an einem "interkonfessionellen Gebetsfrühstück" des Parlaments im Dachfoyer der Wiener Hofburg teilgenommen. Zu der Veranstaltung hatte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gemeinsam mit 40 Abgeordneten vier verschiedener Parlamentsfraktionen eingeladen.

Unter den Teilnehmen waren hochrangige Vertreter von  20 christlichen Konfessionen, der israelitischen und islamischen Glaubensgemeinschaft sowie Gäste aus mehr als 25 Staaten.

Impulsvorträge hielten der deutsche Psychiater, Krankenhausleiter und Bestsellerautor Manfred Lütz und der Unternehmer Veit Schmid-Schmidsfelden. Bernd Rützel, MdB (SPD) überbrachte ein Grußwort des Gebetsfrühstücks aus dem Deutschen Bundestag.

Altabt Gregor Henckel Donnersmarck, der Kardinal Christoph Schönborn bei der Veranstaltung vertrat, las eine Stelle aus der Bergpredigt (Lk 6,27-38) vor und interpretierte die herausfordernde Botschaft des Evangeliums "Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen."

Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Kinderchor KISI gestaltet, der Lieder mit biblischen Texten in deutscher, englischer und hebräischer Sprache vortrug.

Nationalratspräsident Sobotka las als Morgengebet den Psalm 23 "Der gute Hirte" vor und betonte die wichtige Rolle der Religionsgemeinschaften für die Gesellschaft. Besonders in der aktuellen politischen Situation gebe dieses konfessions- und fraktionsübergreifende gemeinsame Gebet Halt und Zuversicht.

Als Moderatoren führten die Abeordneten Gudrun Kugler und Christian Ragger (FPÖ) durch die Veranstaltung. Finanziert wurde das Frühstück von den Parlamentsklubs der ÖVP und FPÖ.

Die Abgeordnete Kugler erklärt als Hauptverantwortliche für die Organisation des Gebetsfrühstücks, das Anliegen des Treffens mit folgenden Worten:

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"Beim Gebetsfrühstück geht es um Brückenbauen über Parteigrenzen hinweg: Raum auch für Freundschaft und ein Miteinander ohne politische Agenda. Dies trägt zu einem respektvolleren Umgang im politischen Alltag und bei Nationalratssitzungen bei."

"Authentischer Glaube und Gottesbeziehung sind gerade in Zeiten einer zunehmenden Säkularisierung für die Gesellschaft etwas Wesentliches, tragen zu Zusammenhalt und Konfliktlösung bei.", so Kugler.

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Die Organisatoren betonten die Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets inmitten der politisch turbulenten Situation: "Der fraktionsübergreifende Charakter des Gebetsfrühstücks schafft in Zeiten wie diesen eine nicht zu unterschätzende Gesprächsbasis."

Geschichte und Tradition des Gebetsfrühstücks

Die Tradition des parlamentarischen Gebetsfrühstücks entstand vor über 60 Jahren in den USA, wo seit Dwight D. Eisenhower die amerikanischen Präsidenten – Demokraten wie Republikaner – daran teilnehmen. Inzwischen fand es europaweite Verbreitung. Sowohl im Deutschen Bundestag als auch im Europäischen Parlament findet seit Jahren regelmäßig ein Gebetsfrühstück statt. Ähnliche Treffen gibt es auch in Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Moldawien, Rumänien, Mazedonien, in der Ukraine und der Slowakei.

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