Kardinal Silvestrini ist tot

Kreuzweg mit Papst Franziskus im Kolosseum Roms am 14. April 2017.
CNA/Lucia Ballester

Kardinal Achille Silvestrini ist tot. Im Alter von 95 Jahren ist der Geistliche gestern im Vatikan gestorben.

Silvestrini wurde 1923 im italienischen Brisighella geboren und 1946 zum Priester geweiht. Fast 35 Jahre lang arbeitete er im diplomatischen Korps des Heiligen Stuhls. Unter anderem war er Präfekt des Tribunals der Apostolischen Signatur sowie von 1991 bis zum Ruhestand im Jahr 2000 Präfekt der Ostkirchenkongregation.

Während seiner diplomatischen Laufbahn spielte der Kardinal eine Rolle bei den Verhandlungen zwischen den italienischen Behörden und dem Heiligen Stuhl über das Abkommen zur Revision des Lateranvertrags im Jahr 1984.

Zuvor, in den 1970er Jahren, war Silvestrini ein Vertreter des Heiligen Stuhls in der Frage der internationalen Beschränkung von Atomwaffen. Als Teilnehmer der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa reiste er zu Sitzungen in Helsinki und Genf.

Der Kardinal leitete auch die Delegationen des Heiligen Stuhls bei der Konferenz der Vereinten Nationen über die friedliche Nutzung der Kernenergie und der Konferenz zur Umsetzung des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen.

Papst Johannes Paul II. beförderte ihn im Mai 1979 zum Erzbischof, bevor er im Juni 1988 zum Kardinal ernannt wurde, als er zum Leiter der Apostolischen Signatur - dem Obersten Gerichtshof des Vatikans - ernannt wurde.

In jüngster Zeit wurde Silvestrini als Mitglied der sogenannten "St. Galler Gruppe" von rund einem Dutzend Kardinälen ernannt, die sich vor den Konklaven 2005 und 2013 getroffen haben sollen, um Kandidaten zu prüfen und zu fördern.

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Silvestrini stimmte persönlich nicht in den Konklaven mit, die Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus wählten, da er das Wahlalter mit 80 Jahren überschritten hatte.

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Die "Gruppe St. Gallen", die sich vor allem zwischen 1995 und 2006 traf, wurde nach ihrem Treffpunkt benannt. Mit Silvestrinis Tod sind acht der zehn Kardinäle, die angeblich in der Gruppe waren, nun verstorben.

In einer Mitteilung bezeichnete Papst Franziskus laut "Vatican News" den Verstorbenen als "geschickten und zielstrebigen Diplomaten", der als Hirte dem Evangelium und der Kirche treu gewesen sei.

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