Papst Franziskus: Grenzen sollen Fenster sein, durch die man die Gesichter sieht

Papstaudienz mit Mitgliedern des Projekts “Snapshots from the Borders”

Ein "Schnappschuss von den Grenzen"
Snapshots from the Borders

"Ein weitblickendes Projekt". So hat Papst Franziskus Snapshots from the Borders bezeichnet, das auf der österreichischen Seite der Kampagne offiziell mit "Seitenblicke von den Grenzen" übersetzt wird.

Snapshots from the Borders ist ein dreijähriges Projekt, das von der Europäischen Union gefördert wird und sich nach eigenen Angaben zum Ziel setzt, das kritische Verständnis globaler Zusammenhänge zu prägen, die eine Rolle spielen für die Massenmigration nach Europa spielen, bei Entscheidungsträgern und in der öffentlichen Meinung. 

Außerdem will die Kampagne ein neues Netzwerk zwischen Gemeinden und Städten bilden, die unmittelbar von Migration an den EU-Grenzen betroffen sind.

Viele "Stimmen und Erfahrungen von den Grenzen", wie die Italiener das Projekt auch nennen, waren bei der Audienz für dessen Mitglieder am gestrigen Donnerstag in der Sala Clementina im Vatikan zugegen, darunter der Bürgermeister von Lampedusa.

Papst Franziskus sagte seinen Besuchern: "Das aktuelle Szenario der Migrationsbewegungen ist komplex und zeigt oft dramatische Kehrseiten. Die weltweiten gegenseitigen Abhängigkeiten, die die Migrationsbewegungen bestimmen, müssen besser studiert und verstanden werden. Die Herausforderungen sind vielfältig und gehen alle an. Keiner kann angesichts der menschlichen Tragödien gleichgültig bleiben, die sich in verschiedenen Regionen der Welt ereignen".

Es sei "grundlegend, die Art und Weise zu ändern, wie die Migration gesehen und erzählt wird: man muss die Menschen, die Gesichter, die Geschichten in den Mittelpunkt stellen."

Deshalb seien derartige Projekt so wichtig, deren Ansätze von einer "Kultur der Begegnung inspiriert werden, die den Weg zu einem neuen Humanismus darstellt."

Der Papst schloss: "Die Grenzen, die seit jeher als Mauern der Trennung angesehen werden, können hingegen zu ´Fenstern´werden, zu Räumen eines gegenseitigen Kennenlernens, einer wechselseitigen Bereicherung, einer Gemeinschaft in der Verschiedenheit; zu Orten, an denen Modelle erprobt werden, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die die Neuankömmlinge für die Gemeinden mit sich bringen."

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