Kolumbien: Erzbischof suspendiert 15 Priester wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch

Kreuz
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Der Erzbischof von Villavicencio und Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz (CEC), Monsignore Óscar Urbina, hat 15 Priester seiner Erzdiözese suspendiert, die gemeinsam mit vier weiteren Priestern des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden.

Laut Informationen des Radiosenders Caracol seien die Straftaten, die den 19 Priestern zur Last gelegt werden, in Kolumbien, Italien und denVereinigten Staaten verübt worden.

Pater Carlos Villabón, Leiter des Bereiches Kommunikation der Erzdiözese Villavicencio, erklärte gegenüber ACI Prensa, der spanischsprachigen Schwesternagentur von CNA Deutsch, dass die 15 Priester, denen der Missbrauch vorgeworfen wird, "vorsorglich suspendiert wurden".

"Am 16. März 2020 wurden dies den 15 Priester nach einer Voruntersuchung mitgeteilt. Diese Suspendierung ist weder eine Verurteilung noch ein Freispruch. Man bitte sie, für die Dauer der gesamten Ermittlungen ihre Pfarreien abzugeben, die Eucharistie nicht zu feiern und ihren priesterlichen Dienst nicht auszuüben."

"Alles wird jetzt an die Kongregation für die Glaubenslehre im Vatikan geschickt und dort wird die Schwere der Taten bestimmt und es beginnt das, was man in der Kirche den kirchenrechtlichen Strafprozess nennt" so Pater Villabón.

“Man weiß nicht, wie lange der Prozess auf kirchenrechtlicher Ebene dauern wird. Die Bestrebung ist, dass er so schnell wie möglich geführt werden kann. Man muss bedenken, dass es in Italien und in vielen Teilen der Welt wegen des Coronavirus Quarantäne gibt" so der Leiter der Kommunikation der Erzdiözese Villavicencio.

Bezüglich der Namen der Priester, die von Radio Caracol veröffentlicht wurden, sagte Pater Villabón “diese Information sei nicht von der Erzdiözese geliefert worden. Aus Achtung gegenüber der Integrität der Personen und aufgurnd der Unschuldsvermutung können wir die Liste weder bestätigen noch verbreiten."

In einer Mitteilung vom 3. April informierte die Erzdiözese, sie hätte am 14. Februar 2020 "Vorwürfe im Hinblick auf Taten gegen die Sexualmoral seitens einiger Priester dieser Erzdiözese" erhalten.

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“Das mutmaßliche Opfer hat Priorität, Wir drücken ihm unseren tiefen Schmerz und unsere Solidarität aus und haben ihm psychische und spirituelle Begleitung angeboten. Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, klar und transparent zum seinem Wohl und zum Wohl der Kirche zu handeln” heißt es weiter.

"Nach Erhalt der Meldung und gemäß den Protokollen der diözesanen Kommission zum Schutz Minderjähriger wurde die Staatsanwaltschaft von den Vorwürfen in Kenntnis gesetzt und wir haben uns für eine Zusammenarbeit bei den Ermittlungen zu diesem Fall zur vollen Verfügung gestellt" so weiter der Text der Mitteilung.

Nachdem die Erzdiözese ihren tiefen Schmerz über die angeblichen Missbrauchsfälle bekräftigt hat erinnerte sie daran, dass "wir vor langer Zeit mit Initiativen und Schulungen begonnen haben, um das schreckliche Übel des Missbrauchs innerhalb und außerhalb unserer Institution auszurotten. Wir fordern dazu auf, uns Situationen zu melden, in denen eines unserer Mitglieder möglicherweise seine Berufung zum Dienst und zur Hingabe an den Herrn und die Gemeinde verraten hat."

"Gemeinsam werden wir unsere Kirche zu einem sicheren Ort für alle machen. Abschließend bitten wir Sie um Ihre Gebete, damit die pastorale Verantwortung angesichts dieser großen Herausforderung unserer Zeit die erhofften Früchte bringe" endet das Schreiben.

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