Möge Litauen ein Leuchtturm der Hoffnung werden, betet Franziskus (Bericht und Video)

Papst besucht auf Baltikumreise KGB-Museum und ehemaliges Ghetto in Litauen

Papst Franziskus beim Gebet in Vilnius am 23. September 2018
Laima Penek / Litauische Bischofskonferenz

Einen Strauss gelber Rosen hat Papst Franziskus am heutigen Sonntag am Eingang des früheren Ghettos in der Altstadt von Wilna gelegt. 

Im Rahmen seiner Baltikumreise betete hier der Pontifex, legte einen Moment der Stille ein, in Anwesenheit von Vertretern der jüdischen Gemeinde und Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė.

Das Gedenken an die Leiden und das Unrecht in Litauen, ausgelöst durch die Anhänger und Vollstrecker der totalitären Ideologien der Nazis und Kommunisten, war auch Thema seines Besuchs des "Museums der Opfer des Völkermords" - wobei sich das Wort Völkermord auf die stalinistischen Säuberungen bezieht, bei denen 20.000 Menschen getötet wurden, sowie auf die kommunistische Herrschaft der Sowjetzeit.

Das Museum ist in einem ehemaligen Gebäude des KGB untergebracht, in dem auch der selige Theofilius Matulionis inhaftiert gewesen war.

Franziskus besuchte Zellen und den Hinrichtungsraum, zündete eine Kerze zum Gedenken an die Opfer an. Der Papst betete: 

"Dein Schrei, Herr, verstummt nicht und hallt wider von diesen Wänden, die an die Leiden so vieler Söhne und Töchter dieses Volkes erinnern. Litauer und Menschen verschiedener Nationen haben am eigenen Leib den Größenwahn derer erlitten, die sich anmaßten, alles zu kontrollieren."

Dieser Schrei möge die Erinnerung wach halten, so Franziskus, und ein Anstoß sein, sich "nicht der Mode des Augenblicks anzupassen" und jedem Versuch, Menschen ihrer Würde zu berauben.

"Herr, möge Litauen ein Leuchtturm der Hoffnung sein! Es sei ein Land mit einem tätigen Gedächtnis, das immer neue Einsätze gegen alle Ungerechtigkeit führt. Dieses Land möge kreative Anstrengungen zur Verteidigung der Rechte aller Menschen fördern, insbesondere der schutzlosesten und verletzlichsten. Und es sei ein Lehrmeister im Versöhnen und Vereinen von Unterschieden".

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