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Tag der Deutschen Einheit. Eine kleine Erinnerung

Papst Franziskus mit Bundeskanzlerin Angela Merkal am 17. Juni 2017

Am Samstag, dem 17. Juni 2017, kehrte "la Merkel", wie die Kanzlerin in Italien fast andächtig heißt, nach ihrer Audienz bei Papst Franz  noch einmal zurück in den Campo Santo  Teutonico, wo sie am Tag zuvor vom Tod ihres Vorgängers und Wegbereiters erfahren hatte.

Mit dem Pontifex hatte sie - genau 40 Minuten - und damit länger gesprochen, als der sich Zeit für Präsident Trump genommen hatte. Jetzt schien sie immer noch blass und erschüttert und traf die Vertreter der deutschen Medien hier dennoch zu einer jener Begegnungen, wie sie kaum nichtssagender sein könnten. Ja, sie sei sich einig mit dem Papst, auch in den Fragen der Klimapolitik, aus der sich die U.S.A. nun leider verabschiedet hätten. Außerdem: nieder mit allen Mauern etc. Nach der Begegnung mit den Medien wollte sie sich noch die Ausstellung über die jüdische "Menorah" im Braccio di Carlo Magno anschauen, die die fundamentale Nähe des Judentums mit dem Christentums sinnlich offenbar mache. 

Inzwischen waren sich alle Kommentare in den deutschen Medien endlich einig, dass mit Helmut Kohl "ein Großer" zu den "Vätern versammelt worden war" wie es im Alten Testament so oft heißt.

Doch keine Stimme hatte bisher darauf hingewiesen, dass er am Vorabend vom alten "Tag der deutschen Einheit" am 17. Juni gestorben war, der tatsächlich von 1953 bis 1989 nur daran erinnerte, dass sowjetische Panzer an dem Tag den einzigen Aufstand der deutschen Arbeiter und Bauern der DDR nieder gewalzt hatten. Angela Merkel (*17. Juli 1954) war damals noch nicht geboren. Es war aber wohl dieser Tag, der den Lebenslauf Helmut Kohls geprägt hat wie kein anderer.

Dass er aber wirklich ein Großer war, möge folgende kleine Anekdote vielleicht am schönsten belegen. Irgendwann nach dem Mauerfall und vor dem Jahr 1991, als die Gespräche um die Neuordnung Europas kein Ende nehmen wollten, erschien in einer britischen Zeitung eine Karikatur, die im Haus der Geschichte in Berlin (das sich ganz Helmut Kohl verdankt ) einen Ehrenplatz bekommen sollte. Da sahen wir einen Tisch mit Gorbatschow, Mitterand, Bush senior, Margarat Thatcher und dazwischen - riesengroß - Helmut Kohl. "Setz dich, großer Deutscher!" hören wir da Margie Thatcher den deutschen Kanzler anranzen: "Du machst uns hier alle nervös!" Darauf Kohl, knochentrocken: "Ich sitze."

Inzwischen ist Deutschland längst wieder vereinigt und wirklich riesengroß, mitten in Europa, und macht - trotz seiner Friedfertigkeit - immer noch viele nervös.

All dies verdanken wir Dr. Helmut Kohl natürlich tatsächlich wie keinem anderen deutschen Politiker. 

Vielleicht sollte Angela Merkel aber, damit ihre alten Landsleute sich endlich und wirklich  ganz und gar in Deutschland zuhause fühlen,  diese Vereinigung  noch mit der Umbenennung ganz Deutschlands in DDR vollenden. Denn wann war es wirklich wahrer als heute, dass Deutschland eine "Deutsche Demokratische Republik" war!? Eine Bundesrepublik bleibt Deutschland ja sowieso. Auch dies eine Errungenschaft des großen Helmut Kohl, um den uns die ganze Welt so beneidet wie um Angela Merkel. Requiescat in Pace! Et lux perpetua luceat ei. Amen.“

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