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5 Dinge die sich ändern, wenn man Kinder hat

Das ist Leben, nicht nur in der Bude.

Einmal im Jahr ist ein gemeinsames Wochenende mit der alten Jugendclique geplant. Alle sind zwischen 26 und 36 Jahren, nur eine weitere Freundin außer uns mit Kindern. Die anderen studieren noch, promovieren oder gehen auch schon arbeiten.

In jedem Fall treffen an diesem gemeinsamen Wochenende Welten aufeinander wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Bereits bei der Planung und Buchung der Unterkunft im Vorfeld stelle ich immer wieder fest, wie sich das Leben mit und durch Kinder verändert. Es folgen also 5 Dinge, teils mit Augenzwinkern, die sich ändern, wenn man Kinder hat:

1. Privatsphäre im Badezimmer

Sobald man Kinder hat, fallen Toilettengänge, entspanntes Duschen oder allgemein Aufenthalte im Badezimmer nicht ganz aus, aber man hat Zuschauer. Selbst wenn man es geschafft hat, einen ruhigen Moment zu finden, erhält man entweder Besuch im Bad oder es wird gerufen. Anhand der Lautstärke und der Art, wie "Mama" gerufen wird, lässt sich in etwa kalkulieren, wie lange man noch hat. In jedem Fall passieren immer die großen Notfälle, wenn man gerade mit eingeschäumten Haaren in der Dusche steht. Dann hat sich jemand verletzt, irgendwas kaputt gemacht oder mit den Buntstiften lustige Gesichter an die Tapete gemalt.

Meine Kinder könnten jeder Zeit beim Geheimdienst anfangen, da sie auch gerne den Kopf zur Tür rein stecken und fragen, ob man noch da sei, weil sie nichts mehr von einem gehört haben. Da Kinder keine Ironie verstehen und Antworten wie : "Nein, ich habe mich spontan zu einem Urlaub auf Mallorca entschieden!" nicht einordnen können, sage ich brav: "Natürlich bin ich noch da…und kann mir manchmal nicht verkneifen zurück zu fragen, wo ich denn hingegangen sein soll!?" Besonders, weil ja die Tür bewacht wurde…

2. Schlafdauer

Die Schlafdauer beginnt in dem Zeitfenster, ab dem die Kinder ins Bett gegangen sind und endet mit dem Moment, wo ihnen irgendwas nachts einfällt. "Mama, wo ist eigentlich Teddy?" fragte unsere Mittlere letztens um 3 Uhr in der Nacht, vor unserem Bett stehend. Ja, das ist eine gute Frage und ich überlegte während dessen schon fieberhaft, ob ich irgendwo im Kinderzimmerchaos diesen Teddy finden könnte. Wohl eher kaum, also musste Krisenintervention her, Ersatzkuscheltiere gefunden werden, noch was trinken…und weiter schlafen. Um 5 wird die Große dann wach und muss auf Toilette. Sie hat sich unterwegs überlegt, dass es doch viel netter wäre, nicht alleine aufs Klo zu gehen und hat die Mittlere wach gemacht, um sich ein wenig Unterhaltung auf der Toilette zu organisieren. Prima Idee…erst mal abwarten. Daraus wird dann ein großer, bunter, lustiger Treff im Bad, der durch Papa schließlich um 5:30 Uhr ein jähes Ende erfährt…alle wieder ins Bett und weiter schlafen. Um 7:00 Uhr sind dann alle ausgeschlafen, wollen spielen und wir hören durchs Babyphon nur noch: "Sollen wir Mama und Papa erschrecken und mit Trommeln ins Schlafzimmer gehen?" Ok, wenigstens sind wir vorbereitet, laut wird es trotzdem.

3. Zeit zu Zweit

Immer wenn mein Mann und ich uns abends was Leckeres gekocht haben und uns bei einem Glas Wein in Ruhe unterhalten wollen, passiert in der oberen Etage irgendetwas. Mittlerweile ist das schon ein Running Gag zwischen uns beiden, aber in der Minute, in der das Essen auf dem Tisch steht, ruft jemand durchs Babyphon, jemand übergibt sich, jemand bekommt Ohrenschmerzen, kann nicht schlafen…egal was, dass etwas passiert, darauf ist Verlass. Tagsüber rennt natürlich immer einer um uns herum, sodass eigentlich nur die Abendstunden bleiben, in denen wir mal ein Wort miteinander wechseln können.

4. Versorgungsnotstand

Wer Kinder hat weiß: Einer hat immer Hunger. Sei es das Baby, dass gestillt werden muss und noch nicht abwarten kann, bis es dran ist und alles naturgemäß sofort und ohne Kompromisse braucht. Oder die Schwestern, die auf einem kurzen Gang zum Supermarkt urplötzlich sehr großen Durst bekommen oder ganz starken Hunger leiden, in jedem Fall hat Mutti immer was zu Essen und zu Trinken in der Handtasche. Sollten sie unterwegs sein und ein Notstand bricht aus, halten sie sich immer an Mütter, die sind immer bestens ausgestattet.

Neben Essen und Trinken habe ich auch stets Windeln, Desinfektionsspray, Feuchttücher, Taschentücher, Traubenzucker, Stift und Papier, Schnuller, kleine Figürchen aus dem Überraschungsei, einzelne Socken, Spängchen, Haargummis und Vieles mehr in meiner Handtasche. Einfach mal in den Tag hinein leben, nichts mitnehmen, nichts einpacken…mit Kindern undenkbar.

5. Lautstärke

Mit Kindern ist es immer laut. Egal wie leise sie spielen, irgendwas trötet, tutet, piepst oder trommelt trotzdem. Unsere Kinder singen dazu noch gerne und viel, machen Schrei-und Kreischwettbewerbe oder reden einfach nur sehr laut. Ich sage dann oft, sie sollen nicht so lärmen, was aber meist ignoriert wird bzw angeblich gar nicht leiser geht, weil die Musik zum Tanzen sonst nicht laut genug sei.

Die Ruhe, die man hatte als noch keine Kinder da waren, ist absolut passé und kommt auch nie wieder zurück. Ein Buch in der Sonne lesen, sind kleine Seltenheiten im Alltag, die man jeder Zeit genießen sollte, wenn sich die Gelegenheit bietet. Manchmal sitze ich am Ende des Tages mit rauschenden Ohren auf dem Sofa und frage, mich, wie ich es geschafft habe, den ganzen Tag zu reden, zu erklären, zu zu hören und zum 10. Mal das lustige Lied mit den Tieren hören konnte. Man wächst mit seinen Aufgaben.

Bei all den Dingen, die sich ändern, ist ein Haus voller Kinder trotzdem das Schönste, das ich mir vorstellen kann.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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