30 August, 2025 / 7:00 AM
In der Katechese vom 2. Dezember 1981 (publiziert in L’Osservatore Romano 81/50) setzt Johannes Paul II. seine Überlegungen zu den vorher entfalteten Darlegungen über die Auferstehung in Verbindung mit der „Theologie des Leibes“ wieder auf. Nach der Auferstehung gewinne der Mensch die „Fülle der Vollendung als Abbild und Ebenbild Gottes“, männlich sowie weiblich.
Die Ehe gehöre ausschließlich den Gegebenheiten der irdischen Welt, nicht der „Welt Gottes“ an: „Ehe und Fortpflanzung gehören hingegen nicht zur eschatologischen Zukunft des Menschen. Mit der Auferstehung verlieren sie sozusagen ihre Existenzgrundlage.“
Die „neue Heimat des Menschen“ gehe aus der jetzigen Welt hervor, die dem Tod unterworfen sei: „Die Auferstehung ist nach den von den Synoptikern berichteten Worten Christi nicht nur die Wiedergewinnung der Körperlichkeit und die Wiederherstellung des Menschen in seiner Integrität durch die Verbindung von Leib und Seele; sie ist auch ein völlig neuer Zustand des menschlichen Lebens selbst.“
Die leibliche Eigenart des Mannes und der Frau fänden nach der „Auferstehung des Leibes“ eine „neue Ausprägung“. Die „Vergeistigung des Menschen“, von der der Evangelist Lukas berichtet, bedeute nicht die „Umwandlung der Menschennatur“, denn würde der Mensch zu einem Engel, bedürfte es nicht der Auferstehung von den Toten.
Johannes Paul II. schreibt: „Auferstehung bedeutet die Wiedereinsetzung der menschlichen Leiblichkeit in ihr wahres Leben, das auf Erden dem Tod unterworfen war. Bei der eben zitierten Formulierung des Lukas (20,36) (und in Mt 22,30 sowie in Mk 12,25) geht es mit Sicherheit um die menschliche, d. h. die leiblich-seelische Natur des Menschen.“
Auf gewisse Weise werde die „leibliche Natur“ vergeistigt: „Die Auferstehung bedeutet eine geistige Unterwerfung des Leibes unter den Geist.“
Zugleich distanziert Johannes Paul II. die platonische Seelenlehre. Christen glauben nicht an die Unsterblichkeit der Seele, sondern an die Auferstehung von den Toten. Die „Wahrheit von der Auferstehung“ bedeute nicht, dass die Seele nun vom Leib getrennt und nach Meinung des griechischen Philosophen Platon buchstäblich befreit sei, sondern es gehe um den „Zustand des endgültigen vollständigen Menschen […], und zwar durch eine Verbindung der Seele mit dem Leib, die eine solche Vollständigkeit schließlich zum Ausdruck bringt und sicherstellt“.
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