Freitag, Dezember 05, 2025 Spenden
Ein Dienst von EWTN News

Knechtschaft und Hoffnung in der „Theologie des Leibes“

Papst Johannes Paul II.

Johannes Paul II. geht in der Katechese vom 27. Januar 1982 (veröffentlicht in L’Osservatore Romano 82/6) dazu über, die Anthropologie der Auferstehung, wie sie vom Apostel Paulus im ersten Korintherbrief und im Römerbrief entfaltet ist, zu würdigen. Die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn vor Damaskus war Anlass seiner Bekehrung. Aus dem Christenverfolger wurde der Völkerapostel.

Die Begegnung mit Christus sei „Beginn und Fundament seines Apostolats“ gewesen. In Korinth herrschten, so Johannes Paul II., philosophische Lehrmeinungen, denen Gehör und Gefolgschaft geschenkt wurde. Völlig zu Recht – und gedacht sei an die Verklärung der Philosophie, insbesondere der antiken Philosophie, die weit ins Christentum hineinreicht – erinnert der Papst daran, dass alle griechischen Denker die „Auferstehung des Leibes“ leugneten. Paulus verteidigt die Auferstehung Christi als „Fundament des Glaubens“ im Ganzen.

Wer nicht an die Auferstehung glaubt, dessen Glaube ist leer und sinnlos, denn die Auferstehung Christi ist die „letzte und vollkommenste Bestätigung der Wahrheit über Gott, der von Anfang an sich in dieser Offenbarung ausspricht“: „Die Auferstehung ist zudem die Antwort des lebendigen Gottes auf die geschichtliche Unvermeidlichkeit des Todes, dem der Mensch seit dem Bruch des ersten Bundes unterworfen ist und der mit der Sünde in seine Geschichte eingetreten ist.“

Mit der Auferstehung beginnt die eschatologische Erfüllung. Paulus weist auf die Verweslichkeit des Leibes in der Welt und auf die Unverweslichkeit hin, die mit der Auferstehung verbunden ist. Der Papst legt dar: „In der Tat, diese Schöpfung ‚seufzt und liegt in Geburtswehen bis zum heutigen Tag‘ (Röm 8,22). Doch wie die Geburtswehen mit dem sehnsüchtigen Wunsch nach der Geburt, mit der Hoffnung auf einen neuen Menschen verbunden sind, so wartet auch die gesamte Schöpfung ‚sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes […]. Aber Gott gab ihr Hoffnung: Auch die Schöpfung soll von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes‘ (Röm 8, 19-21).“

Die paulinische Anthropologie sei dem „Bild vom Leib des irdischen Menschen“ angepasst, das realistisch gezeichnet wird, von Knechtschaft bestimmt, aber auch von Hoffnung erfüllt, die in den „Geburtswehen“ erkennbar wird. Der Mensch spürt die Vergänglichkeit so sehr, aber er streckt sich aus auf Hoffnung und sehnt sich nach der Begegnung mit dem lebendigen Gott: „Das Bewusstsein jenes Geheimnisses strömt eben von allen Erfahrungen des Menschen aus, die als ‚Knechtschaft der Vergänglichkeit‘ bezeichnet werden können; es strömt aus, weil die Erlösung in der Seele des Menschen durch die Gaben des Geistes am Werke ist: ‚Auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne offenbar werden‘ (Röm 8,23). Die Erlösung ist der Weg zur Auferstehung. Die Auferstehung ist die endgültige Vollendung der Erlösung des Leibes.“

Hören wir heute noch dieses Seufzen? Papst Johannes Paul II. selbst hat – wie alle seine Nachfolger im Petrusdienst – stets an die Stimme der Hoffnung erinnert, an die Sehnsucht nach Erlösung, die besonders spürbar wurde auf den Weltjugendtagen, wenn junge Menschen aus aller Welt ihren Glauben bekennen oder auf der Suche nach der Erlösung die Begegnung und Berührung mit dem Herrn suchen.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

WhatsApp Telegram

Unsere Mission ist die Wahrheit. Schließen Sie sich uns an!

Ihre monatliche Spende wird unserem Team helfen, weiterhin die Wahrheit zu berichten, mit Fairness, Integrität und Treue zu Jesus Christus und seiner Kirche.

Spenden

Die Besten katholischen Nachrichten - direkt in Ihren Posteingang

Abonnieren Sie unseren kostenlosen CNA Deutsch-Newsletter.

Klicken Sie hier