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Was Marienverehrer von frisch Verliebten lernen können

"Verliebte haben das Foto des Geliebten im Portemonnaie. Warum nicht auch ein Bild von ihr?"

Heute feiert die Kirche das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis. In einem beliebten Marienlied nennen wir die Mutter Jesu die "Schönste von allen". Sie ist in der Tat das wunderbarste Geschöpf Gottes, das niemals auch nur einen Augenblick von der Sünde berührt wurde. Sie ist voll der Gnade, voll Leben – voller Schönheit. Bosheit macht hässlich, Liebe macht schön.

Maria ist die wahre "Miss Universe", die in ihrem Glanz den gesamten Kosmos überstrahlt. Das ist das Festgeheimnis ihrer Unbefleckten Empfängnis. Sie ist der vollkommen reine Spiegel – ohne Schlieren und Flecken – in dem das Licht der Sonne erstrahlt. Gott leuchtet in ihr! Es gibt wunderbare Darstellungen der Unbefleckten Empfängnis, die zeigen wie Gott Vater das Bild Mariens malt. Sie ist sein Kunstwerk, ja sein Meisterwerk, das "schönste von allen".

Der von den Nazis ermordete Heilige Maximilian Kolbe wird auch der "Narr der Unbefleckten" genannt, weil er leidenschaftlich in Maria verliebt war und, wie er in einem seiner "verrückten" Gebete sagt, alle anderen Menschen in der Verehrung zur Mutter Gottes übertreffen möchte, um dann doch in diesem Wettkampf zu unterliegen, damit sie immer mehr geliebt und geehrt werde. Maximilian Kolbe war wirklich in Maria verliebt, und gerade von Liebenden kann man die Minne zur Jungfrau von Nazareth lernen.

Verrückt nach Maria

Liebesbriefe und – erklärungen, Treueschwüre und Küsse auf Fotos sind Alltag für frisch Verliebte. Ihnen sind folgende Tipps abgeschaut. Sie sind äußere Zeichen, die sicherlich nicht zu jedem passen und manchen vielleicht schmunzeln lassen. Es sind Ratschläge, die verliebte Menschen sofort verstehen – und die man anderen nur schwer erklären kann, die nicht verrückt nach jemanden sind. Diese Tipps können eine Ermutigung sein, vor dem von Gottes Hand gemalten Bild, das heißt vor Maria, der Unbefleckten, staunend zu stehen und – ohne falsche Furcht vor Übertreibungen – ihr Lob zu singen. Wen die Pietà im Petersdom begeistert, der achtet das Genie eines Michelangelo. Wer Maria ehrt, lobt ihren Schöpfer und Erlöser, der es nicht zulassen wollte, dass das kleinste Staubkorn der Sünde ihr Bild trübe.

1. Liebesbriefe

Verliebte Menschen schreiben sich – in früheren Zeiten einen Brief, heute Dutzende von sms. Es ist ein schöner Brauch, der Mutter Jesu am Vorabend ihrer Feste einen Brief zu schreiben. Auch auf kleinen Zettelchen, die man unter ihr Bild legt, kann man ihr jeden Tag Komplimente machen. Das sind dann marianische short messages: "Du bist die Schönste von allen. Du bist die liebste Mutter. Kein Engel ist Dir gleich." Vielleicht kann man das nicht immer so machen – auch in den besten Ehen schreibt man sich nicht unbedingt täglich kleine Liebesbriefchen – aber als Novene ist das eine schöne Geste. Auf normalen Briefen – das haben manche Heilige so gemacht – kann man über das Datum ein M schreiben und dabei kurz für den Empfänger beten. Will man noch öfter an Maria erinnert werden, so kann man ihren Namen und ihre Titel (Mater, Regina, Mediatrix) in Passwörter für das Internet oder in die eigene Mailadresse einbauen.

2. Liebesschwüre

Verliebte Menschen schwören sich feierlich ewige Treue. Die Marienweihe ist eine bewährte und von der Kirche empfohlene Form der Verehrung der Mutter Jesu, um für immer ihr zu gehören. "Totus tuus, Maria" – das ist die Kurzformel der Weihe, die zum Wappenspruch des heiligen Johannes Paul II. geworden ist. Der Gläubige schenkt sich Maria, damit sie ihn als ihr "Gut und Eigentum" bewahre. Er macht sich – so der hl. Ludwig Maria Grignion zu ihrem Sklaven. Deshalb empfiehlt er auch als äußeres Zeichen das Tragen eiserner Kettchen um daran zu erinnern, dass wir Gefangene der Liebe sind. In Deutschland gibt es diesen Brauch kaum noch, aber an vielen katholischen Universitäten Amerikas. Junge Leute tragen da grobe Ketten um’s Handgelenk und den Hals. Es sind aber keine tätowierten Punks, sondern "Sklaven Mariens". A propos. Nicht wenige verliebte Menschen lassen sich den Namen der Braut in die Haut stechen. Es gibt auch Marienverehrer, die sich in kleinen Buchstaben den Namen Mariens tätowieren lassen. Ob das zu empfehlen ist? Ich bin mir nicht sicher, bewundere aber diese "verrückte Liebe" zweifellos frommer Menschen. Aber warum nicht am Tag der Marienweihe (oder zu anderen Anlässen) - wie Jugendliche in der Pubertät - mit Farbstiften ein M auf den Oberarm zeichnen? Freilich zeigt man das niemanden. Maria sieht’s und freut sich über den verliebten Spinner. Auch ein kleines Schloss, wie es Pärchen auf Brücken anbringen, um dann den Schlüssel gemeinsam in den Fluss zu werfen, kann Ausdruck der Marienweihe werden: Ihren und meinen Namen in das Vorhängeschloss ritzen und – mit dem Wort "Für immer ganz Dein, Maria!" – den Schlüssel ins Wasser fallen lassen.

3. Liebesbilder

Verliebte haben das Foto des Geliebten im Portemonnaie. Warum nicht auch ein Bild Mariens im Geldbeutel tragen. In die Hosen- oder Rocktasche gehört ein Rosenkranz, um beim Griff nach dem Schlüssel immer wieder an sie zu denken. Gut ist es auch, immer zwei oder drei Wunderbare Medaillen dabei zu haben, die man bei Gelegenheit verschenken oder in Arztpraxen und Friseursalons heimlich liegen lassen kann. Als Hintergrundbild auf dem Handy oder als Bildschirmschoner auf dem PC kann – wieder lernen wir von liebenden Menschen, die immer ihre Familienfotos vor Augen haben wollen – ein Porträt der Mutter Jesu erscheinen. Es schadet auch nichts, wenn ein kleines Andachtsbildchen auf meinen Schreibtisch liegt und mich immer wieder an Maria erinnert.

4. Liebeserklärungen

Jede Frau – aber sicherlich auch jeder Mann – freut sich über eine Liebeserklärung. Anders als der schnelle Kuss am Abend – "Schlaf gut. Ich habe dich lieb" – ist ein solches Bekenntnis ein feierlicher, vielleicht romantischer, auf alle Fälle aber besonderer und nicht alltäglicher Ausdruck von Liebe, Treue und Bewunderung. Immer dann, wenn wir die Marienweihe erneuern, vielleicht am ersten Samstag des Monats oder am Jahrestag, ist das Anlass für eine Liebeserklärung. Vielleicht mit Blumen, Kerzen, Geschenken. Aber was können wir Maria schenken? In ihren Anliegen beten – vielleicht den Rosenkranz; in ihrem Namen und nur um ihr Freude zu machen, Almosen geben; für sie ein Opfer bringen. Verliebte fasten und schwitzen im Fitnessstudio, um dem anderen zu gefallen; Maria freut sich, wenn wir schlechte Eigenschaften ablegen, alten Feinden vergeben und jemandem in Not helfen, auch wenn es uns schwerfällt.

Manche bekennen sich zu ihrer Liebe mit einem Inserat in der Zeitung. Auch das kann eine verrückte Idee sein, um Maria zu ehren. Man muss ja nicht seinen Namen unter die kleine Anzeige schreiben, die sagt: "Du, Maria, bist die Schönste von allen. Meine Liebe, mein Leben, mein ganzes Glück!" Viele werden das für eine Liebeserklärung an irgendeine Frau halten, Sie aber – nur Sie, denn solche intimen Dinge werden ihres Wertes beraubt, wenn man sie anderen erzählt – wissen wer gemeint ist. Und wer seine Liebe zu Maria in die Welt hinausposaunen will, der kann ja ein Plakat entwerfen, auf dem das Bild der Mutter Jesu zu sehen und folgende Liebeserklärung zu lesen sein könnte: "The true Miss Univers. My love." Warum nicht? Verliebte dürfen solche Spinnereien machen. Die zehntägige Miete einer 3x4m großen Plakatwand kostet in einer Kleinstadt übrigens nur 150,00 €…

https://www.instagram.com/p/BNvuf_6BQvq/

Zuerst veröffentlicht am 8. Dezember 2016.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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