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Tagebuch zum "Synodalen Weg": Warum wir Hoffnung haben

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Heute Morgen besuchte ich die Hl. Messe in der Liebfrauenkirche in Frankfurt, weil es laut Programm der Synodalversammlung am Samstag nur einen von Laien gestalteten Gottesdienst geben sollte. Mit dem Herrn im Herzen betrete ich den Sitzungssaal, setze ich mich auf meinen Stuhl und verfolge, wie die katholische Kirche auf einem neuen Grund konstruiert werden soll; sie soll es denen rechtmachen, denen die kirchliche Moral zu herausfordernd geworden ist. Ich bete immer wieder während der folgenden Wortbeiträge. Wir brauchen den Heiligen Geist. Wir alle.

Wir, die wir uns für die geistige Erneuerung der Kirche einsetzen, werden klein gehalten, unser Rederecht eingeschränkt und wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Während denen, die Reformen einfordern, zugehört wurde und die Redezeit dann eben verlängert wurde, sollen die Bewahrer bitte sofort das Mikrofon verlassen. Fehlte nur noch, dass sie mir den Hahn zudrehen, sprich das Mikro abstellen, weil ich mich nicht habe abblitzen lassen. 

Ich denke an den Vortag, an dem ein Antrag von Herrn Picken, der eine gleichberechtigte und transparente Mitgestaltung für ALLE Mitglieder der Synodalversammlung forderte, regelrecht abgeschmettert wurde. Nach dem Motto: Bewahrer adieu, ihr seid eh in der Minderzahl. Mischt euch bitte nicht ein.

Die gleiche Botschaft vermittelten diejenigen, die die Antworten aus der Online-Umfrage zum Synodalen Weg aus der Kategorie "Bewahrer" polemisch, ja abfällig vortrugen. Zufall?

Jedenfalls gebe ich Herrn Picken Recht. Denn Gerechtigkeit und demokratisches Vorgehen habe ich auch vermisst: Die 30 bis 35 Teilnehmer der vier Synodalforen wurden bis zur letzten Minute nicht bekanntgegeben. Rund 30 Mitglieder der Vollversammlung wurden nicht als Forums-Teilnehmer auserwählt. Stattdessen wurden 15 der vorbereitenden Foren automatisch in die neue Gruppe mit aufgenommen. In jedes Forum konnten nur noch fünf Personen gewählt werden – alle anderen sind bereits vorab gesetzt gewesen. Sieht so die viel gepriesene Partizipation aus?

Dabei sollte alles ganz neu beginnen, als hätte es die Vorbereitung nicht geben. Und selbst die Texte, die zum Abschluss der vorbereitenden Foren verfasst wurden, haben wir vorab erhalten. Sollen sie nun doch die Basis der weiteren Überlegungen bilden? Ich fürchte, so wird es sein.

Aber trotz allem dürfen wir nicht vergessen, dass Christus immer der Sieger ist. Und das stimmt mich dann doch wieder enorm hoffnungsvoll. Also nach vorne schauen! Das gab es schon in der Geschichte bei Theresa von Avila und Johannes vom Kreuz auch. Sie haben das alles auch erlebt! Und trotzdem hat Gottes Kirche weitergelebt und ist aufgeblüht. Ich glaube, Schwierigkeiten gehören dazu. Wir sind jetzt in einer Phase, in der wir die Kirche mit durchopfern und durchtragen müssen. Das ist emotional und geistig schwer, wenn man so mittendrin sitzt, in der Synodalversammlung, und mitbekommt, wie Jesus nur formal irgendwie "dazugehört". Aber trotzdem: Wir haben einen Grund, auf dem wir bauen, einen Grund, Hoffnung zu haben. Und den werden wir uns definitiv nicht nehmen lassen!

Sämtliche Tagebucheinträge von Dorothea Schmidt zum "Synodalen Weg" finden Sie hier in der Übersicht.
 
 
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(Die Geschichte geht unten weiter)

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