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Ordensgeschichte mal anders: Die Geschichte der Benediktiner als Comic

Eine großartige Geschichte, ansprechend erzählt: Die Benediktiner.

Die mehr als 1.000-jährige Geschichte eines der bedeutendsten Orden auf nur 48 Seiten, und noch dazu als Comic?

Auf den ersten Blick eigentlich ein unmöglich scheinendes Unterfangen - oder eines, das zum Scheitern verurteilt scheint.

Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Das Heft "Geschichte der Benediktiner" erzählt fast alles Wissenswertes über den Orden, der Europa prägte; und nach dazu in ansprechender Form.

Ein kurzer Abriss schildert die wichtigsten Stationen aus dem Leben des Heiligen Benedikt und zeichnet – im wahren Sinne des Wortes – Entstehung und Verbreitung der Regel nach, die für Geschichte und kulturelle Entwicklung Europas von so grundlegender Bedeutung wurde, dass ihr Verfasser nicht von ungefähr zum Patron des alten Kontinents ernannt wurde.

Die verschiedenen Ämter im Kloster werden erläutert, wie auch die Gebetszeiten der Mönche; dabei wird auch die menschliche Schwäche nicht ausgeklammert, die immer wieder mal dem Orden in Krisen brachte - genausowenig die Bemühungen einzelner Männer mit Weitblick und dem Streben nach Heiligkeit, die dem Orden immer wieder neuen Schwung gaben: Benedikt von Aniane setzte mit Unterstützung von Kaiser Karl dem Großen und dessen Nachfolger Ludwig dem Frommen die Benediktregel im gesamten fränkischen Reich durch. Herzog Wilhelm von Aquitanien gründete das Reformkloster Cluny, das seinerseits rund 200 Jahre später so reformbedürftig war, dass Robert von Molesme den Zisterzienserorden gründete, der durch Bernhard von Clairvaux weite Verbreitung fand.

Erst bei der Schilderung der neueren Geschichte des Ordens merkt man, dass das Heft die deutsche Ausgabe eines französischen Originals ist, jedoch wird in einer Fußnote auf die abweichende Entwicklung in Deutschland und Österreich verwiesen.

Noch dazu ist die geschichtliche Darstellung geschickt eingebunden in eine Rahmengeschichte, die zeigt, dass der Benediktinerorden kein verstaubtes Relikt der Vergangenheit ist, sondern auch heute noch Anziehungskraft besitzt.

Zeichnerisch ist der Stoff professionell umgesetzt, in der besten Tradition französischer Comics, von Hugo Hallé und Thibault Nève nach dem Storyboard von Laurent Bidot. Herausgegeben wurde das französische Original von Artège, einem katholischen Verlag, der 2007 gegründet wurde.

Laurent Bidot, "Geschichte der Benediktiner", ist im Verlag Petra Kehl erschienen und hat 48 Seiten.

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