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Churer Priester reagieren auf Kritik an ihren Bedenken zum Verhaltenskodex

Bischof Joseph Bonnemain

Die Priester Franz Imhof und Roland Graf haben auf Kritik an den von ihnen im Namen des Churer Priesterkreises geäußerten Bedenken zum "Verhaltenskodex" zur Prävention von Missbrauch geantwortet.

Der Redaktionsleiter von kath.ch, Raphael Rauch, hatte am Freitag von einer "Kriegserklärung" an Bischof Joseph Bonnemain von Church gesprochen.

Der Priesterkreis habe eine Methode gewählt, "die man vor allem von reaktionären Kardinälen kennt: von den Burkes und Brandmüllers dieser Welt, die in öffentlichen Dubiae ihre Zweifel an Franziskus’ Entscheidungen medienwirksam mitteilen". Stattdessen hätte man mit dem Bischof "in einem klerikalen, mitbrüderlichen Gespräch" in Kontakt treten sollen, so Rauch.

Zuvor hatten die Churer Priester erklärt, der neue Kodex verletze an mehreren Stellen "die Lehre und Disziplin der katholischen Kirche". Der Kodex sei – so die Geistlichen – ein Versuch, "die LGBT-Ideologie unter dem Deckmantel der Übergriffsprävention in der Kirche zu implantieren und damit die Glaubenslehre der Kirche auszuhöhlen".

Klarstellung von Imhof und Graf

Imhof und Graf stellten in einem Beitrag für kath.ch klar, dass die "ohne offizielle Vorankündigung erfolgte Veröffentlichung und Unterzeichnung des Verhaltenskodex" es dem Priesterkreis "verunmöglicht" habe, "mit dem Bischof wie von Rauch gefordert 'ein mitbrüderliches klärendes Gespräch' zu führen".

Stattdessen sei mit der Aufforderung an alle Verantwortlichen in den Gemeinden, den Kodex zu unterzeichnen, deutlich geworden, "dass die Angelegenheit nicht mit einem Plauderstündchen beim Bischof geregelt werden kann".

Keine "Kriegserklärung"

"Die in unserer Stellungnahme geäusserte Kritik am Verhaltenskodex ist sachlich begründet; dies als 'Kriegserklärung' gegenüber Bischof Joseph Bonnemain abzutun, ist polemisch und polarisierend", so Imhof und Graf weiter. Die "gewichtigen Differenzen" zwischen dem Kodex und dem kirchlichen Lehramt ließen sich nicht "geduldig wegerklären oder als Missverständnisse bagatellisieren".

Auf den Vorwurf von Rauch, die Priester ignorierten "sämtliche Erkenntnisse der Missbrauchsforschung", erwiderten Imhof und Graf, dies sei "völlig grotesk und daher eine infame Unterstellung". Man habe in der ursprünglichen Erklärung deutlich gemacht, dass man 95 Prozent des Kodex "als Ausdruck des gesunden Menschenverstands und des Anstands" betrachte.

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