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Kölner Hochschule für Theologie wird weiterhin nicht aus Kirchensteuermitteln finanziert

Kölner Dom

Das Erzbistum Köln wird im Jahr 2023 „rund 940 Millionen Euro für die kirchliche Arbeit“ ausgeben, wie der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat (KiWi) am Samstag entschieden hat. Auch angesichts dieser enormen Summe ist der niedrige bis mittlere einstellige Millionenbetrag für die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) weiter in der Diskussion und wird nicht aus Kirchensteuermitteln finanziert.

„Angesichts der laufenden Debatten rund um die Kölner Hochschule für Katholische Theologie nahm der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat ausdrücklich auf seine Beratungen in den vorangegangenen Sitzungen Bezug“, teilte das Erzbistum Köln am Samstag mit. „Demnach kann aus der Genehmigung des Wirtschaftsplans 2023, der einen weiteren Zuschuss für die KHKT aus dem BB-Fonds enthält, nicht automatisch eine Zustimmung zur weiteren Finanzierung für die Folgejahre aus Kirchensteuermitteln geschlossen werden.“

„Als Voraussetzung für weitere Beschlussfassungen zur KHKT fordert der KiWi erneut eine belastbare mittelfristige Finanzplanung, die von der Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung im Erzbistum Köln als Trägerin der KHKT gemeinsam mit einem angemessenen Businessplan, der auch ein Schließungsszenario umfasst, vorgelegt werden soll“, so das Erzbistum. „Darüber hinaus erwartet das Gremium die Vorlage eines aktuellen Votums der pastoralen Gremien, der zuständigen Fachabteilung und des Erzbischofs zur KHKT als Grundlage für die weiteren Beratungen.“

Die KHKT geht zurück auf das 1913 gegründete Missionshaus St. Augustin der Steyler Missionare. Seit 1925 bzw. 1932 wurde der Ordensnachwuchs dort in Philosophie und Theologie ausgebildet – und später auch Studenten, die nicht Teil der Steyler Missionare waren. 2020 übernahm das Erzbistum Köln die Hochschule, nachdem der Orden sie nicht mehr tragen konnte. Der Standort der sodann umbenannten Hochschule wurde 2021 von St. Augustin nach Köln verlegt.

Beobachter sehen die seit 2020 vorgetragene Kritik an der KHKT – etwa die Behauptung, sie sei überflüssig, weil man an der Bonner Universität auch Theologie studieren könne – als einen Angriff auf deren inhaltlich eher konservative Ausrichtung, wofür etwa der Rektor und Kirchenrechtler Christoph Ohly sowie der Dogmatiker Manuel Schlögl – beide Ratzinger-Experten – stünden.

In der Pressemitteilung der Erzdiözese hieß es außerdem zur aktuellen und zukünftigen Lage: „Angesichts des sich aus einer Ergebnisprojektion ergebenden strukturellen Defizits von rund 100 Millionen Euro im Jahr 2030 erwartet der KiWi, dass dem Gremium erste Eckpunkte und ein Fahrplan zur Vermeidung eines Defizits in dieser Größenordnung vorgelegt werden.“

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