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Katechismus „zu sehr verengend unterwegs“: Dogmatiker der Katholischen Hochschule Mainz

Oliver Wintzek

Der an der Katholischen Hochschule Mainz lehrende Dogmatiker und Fundamentaltheologe Oliver Wintzek hat gefragt, ob der Katechismus der Katholischen Kirche „nicht zu sehr verengend unterwegs ist, ob er nicht zu sehr eine Einheit propagiert, die es in der Geschichte und in der Gegenwart nie gegeben hat und auch wohl nicht gibt“.

Der Katechismus wurde 1992 veröffentlicht. In seiner Apostolischen Konstitution Fidei depositum hielt Papst Johannes Paul II. damals fest: „Der ‚Katechismus der katholischen Kirche‘, den ich am 25. Juni 1992 approbiert habe und dessen Veröffentlichung ich kraft meines apostolischen Amtes heute anordne, ist eine Darlegung des Glaubens der Kirche und der katholischen Lehre, wie sie von der Heiligen Schrift, der apostolischen Überlieferung und vom Lehramt der Kirche bezeugt oder erleuchtet wird. Ich erkenne ihn als gültiges und legitimes Werkzeug im Dienst der kirchlichen Gemeinschaft an, ferner als sichere Norm für die Lehre des Glaubens.“

Für den Theologen Oliver Wintzek, der auch Priester ist, gilt hingegen: „Gott schiebt ‚keine ewigen Informationen Wahrheiten über sich rüber‘, sondern es ist dem Menschen anheimgegeben, in einer Begegnung gläubiger Art mit Gott irgendwie eine gläubige Gewissheit zu erringen. Und das ist nicht fertig, das ist ein Prozess.“

Während im 19. Jahrhunder die Vorstellung gewesen sei, „Gott gewissermaßen macht eine himmlische Informationspolitik“, so Wintzek im Gespräch mit dem Kölner Domradio, „hat man dann doch nicht zuletzt im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils in Bezug auf – ich sage es noch einmal – Offenbarung auch umgestellt, also von der Idee von vorgegebenen, objektiven Wahrheiten zu einem subjektiven Begegnungsgeschehen“.

Der Katechismus habe Autoren, betonte der Dogmatiker, und zwar „in der Tat eigentlich nur Männer. Und der maßgebliche Autor dieses Katechismus ist der uns ja hinlänglich bekannte Joseph Ratzinger, der – auch das ist bekannt – in Bezug auf das Konzil immer eine Hermeneutik der Kontinuität propagiert hat. Also dass das Konzil eigentlich die Dinge nicht korrigiert, nicht einen Bruch markiert, sondern dass es irgendwie geschmeidig weitergeht.“

Dabei sei „die Frage zu stellen, gerade in Bezug auf dieses Offenbarungsdenken, in diesen ewigen Wahrheiten, ob dies nicht verkennt, dass das Konzil in der Tat hier umgestellt hat, wie ich es vorhin erwähnte“.

Die Katholische Hochschule Mainz, an der Wintzek lehrt, wird getragen von der Erzdiözese Köln sowie den Bistümern Limburg, Mainz, Speyer und Trier.

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