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Papst Franziskus: Wachsamkeit ist „unverzichtbar“ im geistlichen Leben

Papst Franziskus, 14. Dezember 2022

Papst Franziskus hat am Mittwochmorgen bei der wöchentlichen Generalaudienz auf eine „Haltung der Wachsamkeit“ hingewiesen. Diese sei „unverzichtbar“, um das, was im Rahmen der geistlichen Unterscheidung geleistet wurde, zu bewahren.

Wachsamkeit sei „die Geisteshaltung der Christen, die das endgültige Kommen des Herrn erwarten; sie kann aber auch als normale Lebenshaltung verstanden werden, damit unsere guten Entscheidungen, die wir zuweilen nach schwieriger Abwägung treffen, beharrlich und konsequent sind und Früchte tragen.“

„In der Tat betont Jesus in seinen Predigten immer wieder, dass der gute Jünger wachsam ist, nicht schläft, sich nicht zu sicher fühlt, wenn die Dinge gut laufen, sondern wachsam bleibt und bereit ist, seine Pflicht zu tun“, erinnerte der Pontifex.

Franziskus erläuterte, der böse Geist warte „genau auf den Moment, in dem wir uns unserer Sache zu sicher sind“, und verwies auf eine Stelle im Matthäus-Evangelium, wonach „der unreine Geist, wenn er in das Haus zurückkehrt, das er verlassen hat, es ‚leer, ausgefegt und in Ordnung‘ auffindet. Alles ist an seinem Platz, alles ist in Ordnung, aber wo ist der Herr des Hauses? Er ist nicht da. Das ist das Problem.“

„Der Hausherr ist nicht zu Hause, er ist weggegangen, er war abgelenkt; oder er ist zu Hause, aber er ist eingeschlafen, und deshalb ist es so, als ob er nicht da wäre“, so Papst Franziskus. „Er ist nicht wachsam, er ist nicht aufmerksam, weil er zu selbstsicher ist und die Demut verloren hat, sein eigenes Herz zu schützen.“

Zwar sei unklar, was genau im Evangelium vorgefallen sei, damit der unreine Geist – und sieben andere – in dem Haus einkehrten. Sicher aber sei: „Hier ist böser Stolz im Spiel, die Anmaßung, Recht zu haben, gut zu sein, in Ordnung zu sein. Wenn wir zu sehr auf uns selbst vertrauen und nicht auf die Gnade Gottes, dann steht dem Bösen die Tür offen. Also organisiert er den Raubzug und nimmt das Haus in Besitz.“

„Es reicht nicht aus, eine gute Unterscheidung zu treffen und eine gute Wahl zu treffen“, fasste der Papst zusammen. „Man muss wachsam bleiben. Wachsamkeit ist ein Zeichen der Weisheit, sie ist vor allem ein Zeichen der Demut, die der Königsweg des christlichen Lebens ist.“

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