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Kanada: Polizei darf kein Abzeichen des Erzengels Michael mehr tragen

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Die Polizeibehörde von Montreal hat ihren Beamten verboten, bei der Arbeit religiöse Symbole zu tragen, insbesondere Bilder des Erzengels Michael, wie die staatlichen Medien CBC/Radio-Canada berichten.

Das Mandat der Polizeibehörde der Stadt Montreal (SPVM) stützt sich auf ein Gesetz aus dem Jahr 2019 und war eine direkte Reaktion auf die Uniformen, die die Beamten bei Protesten im Zusammenhang mit dem internationalen Forum COP15 am 7. September in Montreal trugen.

An diesem Tag waren viele Beamte in den sozialen Medien zu sehen, die Abzeichen mit der Aufschrift "St. Michael protect us" (St. Michael beschütze uns) trugen, als Hommage an den Schutzpatron der kanadischen Polizei.

"Nach einer Analyse wurde festgestellt, dass das Wappen des Heiligen Michael, das die Polizeibeamten des SPVM (Service de Police de la Ville de Montréal) auf ihrer Uniform tragen, ein religiöses Zeichen im Sinne des Gesetzes ist", heißt es in dem an die Beamten verschickten Memo.

"Wir bitten Sie daher, alle Wappen, die den Erzengel St. Michael symbolisieren oder sich auf ihn beziehen, von Ihren Uniformen zu entfernen, um das Gesetz einzuhalten", heißt es in der Mitteilung weiter.

Das Gesetz über die Laizität des Staates, bekannt als Gesetz 21, ist eine Verordnung aus dem Jahr 2019, die festlegt, dass die Provinz Quebec, in der sich Montreal befindet, "ein laizistischer Staat ist".

Trotz der gerichtlichen Anfechtung dieses Gesetzes wurde es 2021 vom Obersten Gerichtshof von Québec bestätigt.

Seit der Einführung des Gesetzes wurde es von politischen und religiösen Führern kritisiert, die es als einen Akt der Diskriminierung und einen Affront gegen die Religionsfreiheit bezeichneten.

Im Jahr 2019 entfernte der Stadtrat von Montreal ein Kruzifix, das sich seit 80 Jahren auf dem Gelände befunden hatte.

Die Erzdiözese Montreal erklärte daraufhin, dass das Kruzifix die christlichen Wurzeln des Landes repräsentiere und in einer pluralistischen Gesellschaft nicht beseitigt werden müsse.

"Als ein von Christen verehrtes Zeichen bleibt das Kruzifix ein lebendiges Symbol. Es symbolisiert Offenheit und Respekt gegenüber allen Völkern, auch gegenüber anderen Glaubensgemeinschaften und religiösen Traditionen, die zu Recht an ihren eigenen Zeichen und Symbolen festhalten", sagte Erzbischof Christian Lépine.

Im selben Jahr wurde ein Kruzifix aus dem Blauen Saal der Nationalversammlung von Québec entfernt.

"Obwohl fast alle der 6,8 Millionen französischsprachigen Einwohner der Provinz katholische Wurzeln haben, besuchen weniger als 10 % regelmäßig die Messe, verglichen mit 90 % vor einigen Jahrzehnten", berichtete die AP im Juli im Zusammenhang mit dem Besuch von Papst Franziskus in der Provinz.

"Der einst weit verbreitete Einfluss der Kirche auf Politik und Kultur ist fast völlig verschwunden, und in der so genannten 'Stillen Revolution' hat sie ihre zentrale Rolle in Bereichen wie Bildung und Gesundheitswesen verloren. Das ist bezeichnend, wenn man bedenkt, dass die Kirche das Schulsystem von Québec gründete und jahrzehntelang das Bildungswesen, die Lehrerausbildung, die Wohlfahrt und die Gesundheitsversorgung kontrollierte", stellte die AP fest.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.

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