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US-Bischof Barron zieht Bilanz: „Wir haben den Glauben zu lange verwässert“

Bischof Robert Barron beim Weltjugendtag in Lissabon

Laut Bischof Robert Barron von Winona-Rochester, Minnesota, sind Veranstaltungen wie der kürzlich zu Ende gegangene Weltjugendtag für die Kirche nicht nur relevant, sondern auch unerlässlich, um dem entgegenzuwirken, was er als Praxis bezeichnete, „den Glauben zu lange zu verwässern“.

In einem Interview mit Colm Flynn von EWTN Vatican in der Sendung EWTN News Nightly sprach Barron über den Kontrast zwischen dem Niedergang des Katholizismus in bestimmten Regionen der Welt und seinem Wachstum in afrikanischen und asiatischen Ländern.

„Der katholische Glaube ist in gewisser Weise im Westen rückläufig, in anderen Teilen der Welt ist er es nicht“, sagte er.

„Eine Sache am Weltjugendtag“, so der Bischof, „ist, dass man Katholiken aus der ganzen Welt sieht, und das bricht uns aus unserer manchmal westlichen kurzsichtigen Sicht der Dinge heraus“.

„Ich finde es toll, dass man die Lebendigkeit des Glaubens in Afrika und Asien sieht“, fügte er hinzu.

Auf die Frage, was den Weltjugendtag so besonders mache, antwortete Barron, dass die Menschen „hungrig nach Gott“ seien, „ob sie es anerkennen oder nicht, ob sie es direkt spüren oder nicht“.

„Wenn es also eine Gelegenheit gibt, zusammenzukommen, um Gott zu suchen und zu lobpreisen, dann reagieren junge Menschen“, sagte er.

Barron sagte, junge Menschen „wollen keine ungewisse Posaune, sie wollen keine schwankende Botschaft. Sie wollen etwas Klares, und wenn sie das bekommen, reagieren sie darauf.“

„Sie wollen etwas mit einem soliden Fundament“, sagte er. „Wir haben den Glauben zu lange verwässert.“

Der Bischof reflektierte über seine eigene Generation, die, wie er sagte, „einen ‚verwässerten‘ Katholizismus“ bekommen habe, der „eine pastorale Katastrophe“ gewesen sei.

Diese Einschätzung sei „nicht nur meine private Meinung“, sondern spiegele sich „in jeder Umfrage wider, die zeigt, dass sich immer mehr Menschen vom katholischen Glauben abwenden“.

Barron betonte die Notwendigkeit für die Kirche, das Evangelium zu verbreiten, und erinnerte in dem Interview an die Ratschläge von Papst Benedikt XVI. zu den drei Hauptzielen der Kirche, die der Bischof als „Gott anbeten, den Armen dienen und evangelisieren“ beschrieb.

Diese Ziele, so der Bischof, seien notwendig, „gelegen oder ungelegen, ob wir kulturell erfolgreich sind oder kulturell verhasst, wir verkünden Jesus Christus als Herrn“.

Barron argumentierte, jungen Menschen solle auch beigebracht werden, dass soziale Medien zwar „ein Werkzeug“ sein können, aber „nicht die wirkliche Welt“ sind.

„Die wirkliche Welt ist die Anbetung Gottes, der Dienst an den Armen und die Gemeinschaft untereinander“, sagte er.

„Ich liebe soziale Medien“, fügte er hinzu. „Ich benutze sie. Aber sie haben einen sehr negativen Aspekt, und die Zahl der Angstzustände, Depressionen und Selbstmordtendenzen steigt unter jungen Menschen rapide an.“

(Die Geschichte geht unten weiter)

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„Ich weiß, dass es heute schwieriger ist“, sagte Barron über die Welt, in der die jungen Menschen heranwachsen, „was bedeutet, dass wir Christus mehr denn je brauchen. Und ich möchte, dass sie ein Gefühl für Jesus bekommen, der sie liebt, der mit ihnen geht und der auf befreiende Weise der Herr ihres Lebens sein will.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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