Köln, 18 August, 2023 / 1:00 AM
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) hat sich gegen einen von der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm in den Raum gestellten Vorschlag ausgesprochen, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu binden.
„Wer heute mit siebzehn Jahren in die Lehre geht, hat fünfzig Jahre Erwerbsarbeit vor sich, bevor er in den Ruhestand gehen kann“, erklärte der KAB-Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann am Mittwoch. „Besonders Frauen sind die Verliererinnen einer Anhebung des Renteneintrittsalters“, führte er aus. Ohnehin seien in manchen Branchen die Arbeitnehmer körperlich und geistig nicht in der Lage, länger auf dem Arbeitsmarkt zu funktionieren.
Es werde zu Ungerechtigkeiten im Rentensystem kommen, sollte das Renteneintrittsalter tatsächlich an die Lebenserwartung gebunden werden: „Mit dem Vorschlag von Veronika Grimm, mit jedem Jahr mehr Lebenserwartung zwei Drittel des zusätzlichen Jahres der Erwerbsarbeit zuzuschlagen, [lassen] sich weder die Rentenkassen füllen noch Altersarmut bekämpfen.“
Luttmer-Bensmann forderte eine Bürgerversicherung, in die alle Erwerbstätigen einzahlen – ob Angestellte, Selbstständige, Beamte oder Politiker. Altersarmut entstehe nämlich „nicht erst beim Renteneintritt, sondern im Erwerbsleben“, so der KAB-Bundesvorsitzende.
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