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Erzbischof Gądecki: Seligsprechung von Ulma-Familie betont „Respekt für jedes Leben“

Erzbischof Stanisław Gądecki

Der polnische Erzbischof Stanisław Gądecki hat vor der Seligsprechung der gesamten Familie Ulma, die von den Nationalsozialisten ermordert worden war, erklärt, das Handeln der Familie bestätige „auch ihren Respekt für jedes Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“.

„Sie wussten, dass jedes Leben geschützt werden muss, und sie brachten dafür das höchste Opfer“, sagte der Erzbischof von Posen und Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz am Donnerstag gegenüber Vatican News. Die Seligsprechung findet am Sonntag statt.

Die Familie Ulma wurde 1944 von Nationalsozialisten ermordet, weil sie acht jüdische Mitmenschen, darunter ein dreijähriges Mädchen, in ihrem Haus versteckt hatte.

Am frühen Morgen des 24. März 1944 umstellte eine Nazi-Patrouille das Haus von Józef und Wiktoria Ulma am Rande des Dorfes Markowa im Südosten Polens. Die Nationalsozialisten fanden die acht Juden, die auf dem Ulma-Hof Zuflucht gesucht hatten, und erschossen sie.

Anschließend ermordeten sie Wiktoria Ulma, die im siebten Monat schwanger war, und ihren Mann Józef. Als die Kinder beim Anblick ihrer ermordeten Eltern zu schreien begannen, erschossen die Nationalsozialisten auch Stanisława (8), Barbara (7), Władysław (6), Franciszek (4), Antoni (3) und Maria (2) sowie einen namenlosen ungetauften Sohn. Wie ein Zeuge später berichtete, habe Wiktoria dieses Kind während ihres Martyriums zur Welt gebracht.

Das Dikasterium der Selig- und Heiligsprechungsprozesse hatte am Dienstag die Seligsprechung des siebten Kindes begründet und erklärt: „Tatsächlich empfing er die Bluttaufe zum Zeitpunkt des Martyriums seiner Eltern.“ Außerdem betonte das Dikasterium, die Mörder der Familie Ulma seien nicht nur von Antisemitismus bewegt gewesen, sondern auch von einer „antichristlichen Abneigung“, die „nicht nur theoretisch oder entfernt“ gewesen sei.

Gądecki sagte nun: „Diese Familie muss erkannt haben, dass sie sich, obwohl sie in einiger Entfernung vom Dorf lebte, durch die Unterbringung mehrerer Personen auf dem Dachboden ihres Hauses in große Gefahr vor den Deutschen begab.“

„Die Ulma-Kinder haben die Situation nicht ganz verstanden und vielleicht versehentlich die falschen Leute informiert“, so der Erzbischof. „Auch die Notwendigkeit, größere Lebensmitteleinkäufe im Laden zu tätigen, könnte das Interesse von Außenstehenden geweckt haben.“

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