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Kardinal Zuppi reist nach Peking, um über Friedensbestrebungen in der Ukraine zu sprechen

Kardinal Matteo Zuppi

Kardinal Matteo Zuppi reist in dieser Woche nach Peking, um die diplomatischen Bemühungen des Vatikans um einen Frieden in der Ukraine fortzusetzen. Vatikansprecher Matteo Bruni bestätigte am Dienstag, der Kardinal werde vom 13. bis zum 15. September als Friedensgesandter des Papstes in der chinesischen Hauptstadt weilen.

"Der Besuch ist ein weiterer Schritt in der vom Papst gewünschten Mission, humanitäre Initiativen und die Suche nach Wegen zu unterstützen, die zu einem gerechten Frieden führen können", sagte Bruni am 12. September gegenüber Journalisten.

Papst Franziskus hat den italienischen Kardinal gebeten, als päpstlicher Gesandter zu dienen, um "Wege des Friedens" zwischen Russland und der Ukraine zu initiieren.

Während seines Aufenthalts in China wird Zuppi nach Angaben der italienischen Zeitung La Repubblica mit dem chinesischen Premier Li Qiang zusammentreffen. Der Vatikan gab keine Einzelheiten zu den geplanten Treffen des Kardinals bekannt.

Papst Franziskus bezeichnete Zuppis geplanten Aufenthalt in Peking als Teil der "Friedensoffensive" des Vatikans, die bereits Besuche in Kiew, Moskau und Washington umfasste. Der Papst sagte in einem Interview im vergangenen Monat, er erwäge auch die Ernennung eines ständigen Vertreters, der als Brücke zwischen Russland und der Ukraine dienen soll.

Die diplomatischen Bemühungen des Vatikans in der Ukraine gerieten kürzlich ins Stocken, als Mykhailo Podolyak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenskyy, Papst Franziskus in Kommentaren gegenüber ukrainischen Medien am 8. September als "pro-russisch" und "nicht glaubwürdig" bezeichnete. Der Papst hatte zuvor während einer Videokonferenz mit russischen Jugendlichen im August Zaren und die "große Mutter Russland" angepriesen.

Der Vatikan reagierte am folgenden Tag auf Podoljaks Kommentare und wies die Behauptungen des Ukrainers, dass die Vatikanbank (IOR) Geld aus Russland erhalte oder investiere, entschieden zurück."Dies sei nicht nur unwahr, sondern auch unmöglich angesichts der internationalen Sanktionen und der "strengen internen Richtlinien" der Bank, zu denen auch die Beschränkung des Kundenkreises auf Institutionen oder Einzelpersonen gehöre, die enge Beziehungen zur katholischen Kirche hätten.

Papst Franziskus räumte in seiner Pressekonferenz mit Reportern auf dem Rückflug aus der Mongolei auch ein, dass seine früheren Bemerkungen über das "große Russland" nicht angemessen waren und dass er sie nur im kulturellen Sinne gemeint hat, um die großen literarischen und musikalischen Traditionen des Landes zu beschreiben, nicht aber imperiale Ambitionen.

Der Vatikan stellte außerdem klar, dass der Papst nicht die Absicht hatte, den russischen Imperialismus zu verherrlichen, nachdem das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, erklärt hatte, die Äußerungen des Papstes hätten bei den ukrainischen Katholiken "großen Schmerz und große Sorge" ausgelöst.

Zuppi sagte am Montag vor Reportern, er glaube nicht, dass die jüngste Kritik des ukrainischen Präsidentenberaters am Papst dessen Friedensmission bedrohe.

"Ich denke, wenn es Zweifel gibt, sind sie offensichtlich bereits ausgeräumt worden oder werden ausgeräumt werden: Sie sind verständlich in einer so angespannten Situation", sagte der Kardinal laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. "Ich denke, die ukrainische Regierung und das ukrainische Volk sind sich der Unterstützung bewusst, die sie in ihrem Leiden immer von der Kirche und Papst Franziskus erhalten haben."

Der Kardinal erklärte, der Vatikan versuche nicht, in offizieller Funktion als Vermittler des Friedensprozesses in der Ukraine aufzutreten.

"Niemand hat jemals von Vermittlung gesprochen", sagte Zuppi. "Es war immer eine Mission; der Papst hat dies von Anfang an erklärt und wiederholt, was er von dieser Mission erwartet, und er hat genau gesagt, dass es keine 'Vermittlung' war und ist, sondern dass es darum geht, zu helfen."

Zuppi, der Erzbischof von Bologna und Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, hat enge Verbindungen zu der einflussreichen um den Frieden bemühten Gemeinschaft Sant'Egidio.

Sant'Egidio ist eine katholische Laienorganisation, die an Friedensverhandlungen in vielen Ländern beteiligt war, darunter Mosambik, Südsudan, Kongo, Burundi und die Zentralafrikanische Republik.

Am Rande einer Sant'Egidio-Konferenz in Berlin sagte Zuppi am Montag, dass China "eindeutig einer der vielleicht wichtigsten Faktoren" sei, um Frieden in der Ukraine zu erreichen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Dem italienischen Fernsehsender TV2000 sagte Zuppi: "Wir brauchen das Engagement aller, vor allem derjenigen, die eine größere Bedeutung haben, wie China. Frieden erfordert die Anstrengung aller; er kann niemals von irgendjemandem aufgezwungen werden."

"Die Wege des Friedens sind manchmal unvorhersehbar; sie erfordern das Engagement aller. Wir brauchen eine große Allianz für den Frieden und um alle in die gleiche Richtung zu drängen", sagte der Kardinal.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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