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Papst Franziskus ruft Klerus von Marseille auf, „die Freue des Evangeliums“ zu verbreiten

Papst Franziskus

Im Rahmen seines Kurzbesuchs in Marseille hat Papst Franziskus sich am Freitag an ein marianisches Gebet in der Basilika „Notre-Dame de la Garde“ angeschlossen. Aus diesem Anlass rief er die Geistlichen dazu auf, „die Freue des Evangeliums“ zu verbreiten.

„Meine Lieben, lasst uns den Blick Gottes zu unseren Brüdern und Schwestern bringen“, sagte Franziskus, „lasst uns den Durst unserer Brüder und Schwestern zu Gott bringen“. Dies sei das Leben der Geistlichen, „und es ist unglaublich schön, trotz aller Mühen und Niederlagen“.

Die Basilika „Notre-Dame de la Garde“ sei „nicht zum Gedenken an ein Wunder oder eine besondere Erscheinung“ erbaut worden, „sondern einfach deshalb, weil das heilige Volk Gottes seit dem 13. Jahrhundert hier auf dem Hügel von La Garde die Gegenwart Gottes durch die Augen seiner heiligen Mutter gesucht und gefunden hat“, erinnerte der Pontifex. „Deshalb steigen die Einwohner von Marseille – vor allem diejenigen, die auf den Wellen des Mittelmeers mit dem Schiff unterwegs sind – seit Jahrhunderten hier hinauf, um zu beten.“

Auch heute noch, so der Papst, „ist die Bonne Mère für alle die Protagonistin eines besonders liebevollen ‚Kreuzens der Blicke‘: einerseits der Blick Jesu, auf den sie uns stets hinweist und dessen Liebe sich in ihren Augen widerspiegelt; auf der anderen Seite die Blicke so vieler Männer und Frauen jeden Alters und jeder Lebenslage, die sie sammelt und vor Gott trägt, woran wir uns zu Beginn dieses Gebets erinnert haben, als wir zu ihren Füßen eine brennende Kerze aufgestellt haben.“

Auf genau dieses „Kreuzen der Blicke“ konzentrierte sich Franziskus im weiteren Verlauf seiner Ansprache vor dem Diözesanklerus – die Geistlichen seien nämlich sowohl „Werkzeuge der Barmherzigkeit“ als auch „Werkzeuge der Fürbitte“.

Zunächst sprach er über den Blick Jesu, „der den Menschen liebkost“. Es handle sich um einen Blick, „der sich von oben herab nach unten richtet, aber nicht um zu urteilen, sondern um die, die am Boden liegen, aufzurichten. Es ist ein Blick voller Zärtlichkeit, der sich in den Augen Marias widerspiegelt.“

„Und wir, die wir berufen sind, diesen Blick weiterzugeben, müssen uns hinunterbeugen, Mitgefühl empfinden, uns ‚das geduldige und ermutigende Wohlwollen des Guten Hirten‘ zu eigen machen, ‚der das verirrte Schaf nicht bestraft, sondern voller Freude über seine Rückkehr zur Herde auf die Schultern nimmt‘“, erklärte der Pontifex den Geistlichen. Er rief sie auf, keinen Tag vergehen zu lassen, „ohne uns daran zu erinnern, wann wir selbst [den Blick] verspürt haben, und machen wir ihn uns zu eigen, um mitfühlende Männer und Frauen zu werden“.

„Es ist schön“, betonte Papst Franziskus, „in jedem Alter mit Staunen die Freude wiederzuentdecken, das Leben in frohen und traurigen Momenten mit den Sakramenten zu erhellen und im Namen Gottes unerwartete Hoffnungen zu vermitteln: seine tröstliche Nähe, sein heilendes Erbarmen, seine bewegende Güte. Seid allen nahe, besonders den Schwachen und den weniger Privilegierten und lasst es den Leidenden niemals an eurer aufmerksamen und taktvollen Nähe fehlen.“

Der zweite Blick sei dann jener „der Männer und Frauen, die sich an Jesus wenden. Wie Maria, die in Kana die Anliegen zweier junger Brautleute vor den Herrn brachte, seid auch ihr berufen, die Stimme zu sein, die für die anderen eintritt. Dann werden das Breviergebet, die tägliche Bibelbetrachtung, der Rosenkranz und jedes andere Gebet – ich lege euch besonders die Anbetung ans Herz – mit den Gesichtern derer erfüllt sein, die euch die Vorsehung auf den Weg gestellt hat.“

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