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Apostolischer Administrator von Vaduz hat dort bislang „keine Baustelle entdeckt“

Bischof Benno Elbs

Trotz teilweise konträrer Positionen hat Bischof Benno Elbs von Feldkirch in seiner Funktion als Apostolischer Administrator für die Erzdiözese Vaduz nach dem altersbedingten Rücktritt von Erzbischof Wolfgang Haas im September dort bislang „keine Baustelle entdeckt“.

Im Gespräch mit kath.ch sagte Elbs am Mittwoch, er wolle „ohne Vorurteile den Menschen im Bistum begegnen. Es gibt Bilder, die gemalt wurden über die Situation. Ich mache mir aber mein eigenes Bild darüber. Nach den bisherigen Gesprächen kann ich sagen: Bisher habe ich keine Baustelle entdeckt. Aber ich habe noch nicht mit allen gesprochen.“

Während Haas als Erzbischof von Vaduz als der konservativste Oberhirte in Europa galt und kompromisslos die überlieferte kirchliche Lehre verteidigte, gilt Elbs eher als offen für Reformen.

Im März 2021 sagte er etwa: „Die Katholische Kirche in Vorarlberg und ich stehen für eine Kirche, in der alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung einen Platz haben.“

„Kirche ist Heimat für alle Menschen“, so Elbs weiter. „Niemandem von uns steht es zu, über die Lebensform anderer zu urteilen.“ Eine solche Wertschätzung dürfe „nicht nur auf Worte beschränkt bleiben, sondern muss sich auch im seelsorglichen und liturgischen Handeln der Kirche abbilden“.

Haas hatte derweil als Akt des Widerstands gegen die vom Liechtensteiner Landtag vorangetriebene Einführung der gleichgeschlechtliche „Ehe“ den traditionellen Gottesdienst zur Eröffnung der Landtagssessionen im Dezember 2022 abgesagt.

Auch zum Thema Frauenordination hat Elbs eine andere Position als Haas: „Frauen spielen eine entscheidende Rolle in der Kirche, sie waren die ersten Verkünder der Auferstehung. In diesem Sinnen wäre die Weihe von Diakoninnen ein wichtiger und richtiger Schritt.“

Gegenüber kath.ch sagte Elbs nun, er rede „mit allen. Es gibt auch schon eine Terminsuche mit der liechtensteiner Reformgruppe Verein für eine offene Kirche. Dabei soll es auch darum gehen, wie das Miteinander gestärkt werden kann. Ich sehe es als meinen Auftrag, ein gutes Miteinander im Erzbistum Vaduz zu schaffen.“

Sorge bereitete ihm derzeit „die eigene Zeitkapazität“, räumte der Bischof ein. „Weil solch ein Prozess braucht viel Gespräch und Zeit. Das war auch der grösste innere Widerstand, diese Aufgabe anzunehmen. Aber ich werde es so gut ich kann, machen.“

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