Augsburg, 14 November, 2023 / 2:15 PM
Kardinal Stanisław Dziwisz hat bei einer Messfeier im Rahmen des Augsburger Ulrichsjubiläums am Sonntag erklärt, das Beispiel der Heiligen „inspiriert nachfolgende Generationen von Christen und gibt ihnen den Mut, das zeitlose Evangelium zu leben und in seinem Geist auf die neuen Herausforderungen zu reagieren, vor denen die Kirche in jeder Epoche steht“.
Dziwisz ist der emeritierte Erzbischof von Krakau und war zuvor jahrzehntelang der Privatsekretär von Papst Johannes Paul II. Als solcher hatte er ihn bereits im Mai 1987 auf dessen Reise nach Augsburg begleitet.
Der Kardinal betonte in seiner Predigt, „dass echte Heiligkeit nie altert, nie veraltet und ein Licht auf unseren Wegen sein kann, auf denen wir der Ewigkeit entgegengehen“. Konkret verwies Dziwisz auf den heiligen Ulrich.
„Er wurde sehr jung zum Bischof der Diözese ernannt, als er gerade mal dreiunddreißig Jahre alt war“, sagte der polnische Kardinal. „Doch spirituell war er bereits sehr reif und bereit, die Verantwortung für die ihm anvertraute Augsburger Kirche zu übernehmen. Im Mittelpunkt seines Lebens stand Jesus Christus mit seinem Evangelium. Bischof Ulrich führte eine vielseitige pastorale Tätigkeit durch. Er besuchte Gemeinden, kümmerte sich um die Priester, baute neue Kirchen und kümmerte sich um Klöster. Er war sensibel für das Schicksal der Armen, das zu jener Zeit nicht selten war. Er setzte sich für Frieden ein, half bei der Lösung von Streitigkeiten und Konflikten.“
Ulrich habe zugehört – eine Eigenschaft, an der es in der heutigen Welt fehle: „So hörte Bischof Ulrich zu, so lauschte er den Bedürfnissen seiner ihm anvertrauten Herde Christi, deshalb konnte er auf diese Bedürfnisse reagieren. Denn wer ein empfindsames Herz hat und mit dem Herzen hört, kann nicht gleichgültig gegenüber dem Schicksal des anderen Menschen bleiben. Daher sind die Haltung und das Zeugnis des heiligen Ulrich in unserer Zeit so aktuell.“
Abschließend betonte Dziwisz: „Die Aufgabe, von Christus Zeugnis abzulegen, steht vor jeder Generation. Es liegt an uns, neue Situationen, neue Herausforderungen, neue Bedürfnisse zu erkennen und einen angemessenen Weg und eine angemessene Sprache zu finden, um mit der Botschaft des Evangeliums zu unseren entmutigten, gleichgültigen Brüdern und Schwestern zu gelangen, die am Rande der Kirche oder außerhalb von ihr leben.“
„Bei dieser Aufgabe der Neuevangelisierung bitten wir auch unsere Heiligen um Hilfe, besonders diejenigen, die uns nahestehen“, fügte er hinzu. „Dazu gehört der heilige Ulrich, Bischof und Schutzpatron der Diözese Augsburg, sowie der heilige Johannes Paul II., der diese Diözese vor Jahren als Hirte der universellen Kirche besucht hat.“
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