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Ein Jahr nach der Brandkatastrophe: "Ich vermisse immer noch das Lachen meines Vaters"

Angehörige trauern über Opfer der Brandkatastrophe im irakischen Karakosch (Bakhdida) im September 2023.

Nach der Brandkatastrophe im irakischen Karakosch, bei der rund 140 Menschen ums Leben kamen und etwa 250 verletzt wurden, ringt die Gemeinde noch immer mit den Folgen.
Pater Peter Sheeto, Pfarrer der syrisch-katholischen Kirche St. Jakob, erzählte ACI MENA seine herzzerreißende Geschichte nach dem tragischen Ereignis in der historischen christlichen Stadt - auch bekannt als Bakhdida - in der irakischen  Ninive-Ebene.

Pfarrer Peter Sheeto hat bei dem Brand zehn enge Familien-Angehörige verloren, darunter seine Eltern, zwei Schwestern und die Ehefrauen seiner beiden Brüder mit ihren Kindern. 

Pfarrer Peter Sheeto bei der Feier der Heiligen Messe. Quelle: Sawt Assalam Radio

Seine Trauer und sein Verlust sitzen immer noch tief — und sie lassen ihn bis heute verzweifeln: "Ich vermisse immer noch das Lachen meines Vaters, die Zärtlichkeit meiner Mutter und die unschuldigen Gesichter meiner Nichten und Neffen".

Gegenüber der CNA Deutsch-Partneragentur ACI MENA sagte der Pfarrer: "Ich erlebe gerade meinen persönlichen Kreuzweg, meinen Gang zum Kalvarienberg. Ich trage ein schweres Kreuz und brauche einen Simon von Kyrene, um meinen Schmerz zu lindern", sagte er.

Im Angesicht seiner eigenen Rolle als Seelsorger und Geistlicher betonte er den menschlichen Aspekt der Trauer: "Ich konnte die Tragödie nicht überwinden. Ein Priester drückt normale menschliche Gefühle aus, wenn er mit einer Katastrophe und einer Versuchung konfrontiert wird."

Pater Sheeto sagte, er habe sich auf der Suche nach Trost an die Heilige Schrift gewandt und über das Buch Hiob nachgedacht - aber auch erkannt, dass er in der Bibel "keinen ähnlichen Fall" wie den seinen finden konnte.

Der Priester äußerte sich enttäuscht über die Reaktion des Vatikans auf die Tragödie und bemängelte, dass es ihm an Unterstützung fehle, um die Not seiner Gemeinde auf internationaler Ebene zur Sprache zu bringen.

"Anders als in der Vergangenheit hat der Vatikan weder unsere Notlage noch den Tod unserer Angehörigen erwähnt. Wir leben in einem Land, das uns wie Schlachtlämmer behandelt und unser Leben und unsere Würde mit Füßen tritt", sagte er.

Trotz seiner großen Trauer sagte Pater Sheeto gegenüber ACI MENA, dass er die Hoffnung nicht verloren habe. Die Tragödie, die seine emotionale Kapazität übersteige, habe ihn dazu gebracht, für seine überlebenden Familienmitglieder um das Licht der Auferstehung zu beten.

"Das Gebet bekräftigt, dass wir Gottes Kinder sind und ihm unser Leben anvertrauen. Der innere Friede ist wichtig, denn ohne ihn verliert das Leben seinen Sinn, so auch das Gebet", bekräftigte er.

In einer Botschaft an alle, die ähnliche Nöte erleiden, brachte der Pfarrer seinen festen christlichen Glauben an ein Leben nach dem Tod zum Ausdruck: "Nachdem ich in jeder Hinsicht ein Waisenkind geworden bin, bete ich zu Maria, meiner liebenden Mutter. Ich glaube fest daran, dass meine Familie bei den Engeln und Heiligen im Himmelreich Gottes ruht".

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