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Bischof Varden weiht Kirche für junges Zisterzienserkloster in Norwegen

Kirche von Kloster Munkeby in Norwegen
Kirche von Kloster Munkeby in Norwegen
Bischof Erik Varden OCSO am 28. November 2022

Bischof Erik Varden OCSO hat am Dienstagmittag die neue Kirche des jungen Zisterzienserklosters im norwegischen Munkeby geweiht. Der Mönch ist auch ein Bischof: Als Trappist gehört der Oberhirte der Territorialprälatur von Trondheim selbst zur zisterziensischen Ordensfamilie.

In seiner Predigt sagte Varden bei der von EWTN live übertragenen Zeremonie, eine Kirchweihe sei „in höchstem Grad pädagogisch“, denn „durch Texte und Symbole“ könne man verstehen, „was eine Kirche ist“, und damit auch, „wer wir sind und was unsere Berufung ist: als neue Menschen, als Christen zu leben“.

Der Bischof sage etwa zu Beginn der Liturgie: „Seht, das Zeichen des Kreuzes! Fliehen mögen alle Trugbilder.“ Varden erklärte: „Christ zu sein bedeutet einem Horizont entgegenzugehen, der immer weiter wird. Wir erkennen, dass unsere noch so sicheren Überzeugungen nicht ausreichen. Alles, was ich für selbstverständlich halte, muss ich neu durchdenken im Licht, das aus dem Geheimnis des Kreuzes Jesu strahlt. Einzig das Kreuz ist ein verlässliches Kriterium für Wahrheit. Illusionen, die mich vielleicht verfolgen, Projektionen meiner Angst oder meines Begehrens, müssen weichen, wo das Zeichen des Kreuzes aufgerichtet ist.“

In diesem Zusammenhang verwies Varden auch auf einen besonderen Brauch der Zisterzienser: „Es ist eine ehrwürdige Tradition bei uns, die Hände sinken zu lassen, wenn wir über die Schwelle der Kirchentür gehen. Wir lassen die Arme hängen, sozusagen, in den weiten Armen der Kukulle. Warum? Mit den Händen wirken wir in der Welt. Wir vollbringen Großes mit ihnen, gebrauchen sie aber auch, Türme von Babel zu errichten. Betreten wir Gottes Haus, werfen wir jeden Hochmut von uns ab. Wir bekennen uns zum Kreuz und lassen alle unsere Erfahrungen davon einordnen. Illusionen verdunsten da von selbst.“

„Der Gedanke, dass die Kirche ein Bild für Jesu Leib ist“, werde deutlich in der Zeremonie der Salbung des Altars sowie der Kirche selbst, führte Varden weiter aus. „Mit Salbungen verbinden wir den Beginn und das Ende unseres christlichen Lebens.“

Die Salbung zeuge also „vom neuen Leben in Christus und vom Leben nach dem Tod“. Auf dem Altar werde „täglich das Kreuzesopfer Christi wiederholt, das christliche Hoffnung ermöglicht. Die Wände der Kirche bilden den äußeren Rahmen in Zeit und Raum für die Gnade, die aus diesem Opfer strömt. Sie werden an den zwölf Stellen gesalbt, wo die Weihekreuze befestigt sind. Diese repräsentieren die zwölf Apostel, inklusive Matthias, der an die Stelle des Judas gewählt wurde, des Verräters. Treue zum Erbe der Apostel ist die Garantie dafür, dass wir tatsächlich innerhalb der geweihten Klausur der Kirche bleiben.“

„Genau dort erhalten wir Kraft, die uns heiligt“, betonte Varden mit Nachdruck. „Dort erfahren wir wahre Würde und Freiheit, um Christi Zeugen zu sein bis ans Ende der Welt. Wir selbst sind gesalbt, um ein heiliger Tempel zu werden. Mögen wir uns dieser Berufung würdig erweisen!“

Gefördert wurde das neue Kloster auch durch Beiträge des Bonifatiuswerks. Die Organisation berichtete über die Hintergründe: „Das Kloster St. Marien Munkeby war die erste Neugründung der Zisterzienser aus Cîtaux seit mehr als 500 Jahren. Das Mutterkloster Cîtaux der Zisterzienser liegt in der Region Burgund in Frankreich. In Munkeby nahe der norwegischen Stadt Levanger wurde 2009 mit dem Gästehaus der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Bis zur Fertigstellung des Hauptgebäudes diente es als provisorisches Kloster.“

„Nun muss die Mönchsgemeinschaft nicht mehr improvisiert auf engem Raum zusammenleben“, hieß es weiter. „Die Mönche können das eigentliche Kloster nutzen, die Gäste das Gästehaus.“

Tatsächlich sei das Kloster „die Fortsetzung einer Tradition, die etwa eineinhalb Kilometer von dem jetzigen Standort entfernt bereits vor langer Zeit bestand: Im Jahr 1180 wurde das Zisterzienserkloster von Munkeby erstmals urkundlich erwähnt. Es war zur damaligen Zeit das nördlichste Zisterzienserkloster der Welt. Vermutlich wurde es 1207 nach Tautra verlegt. Das alte Kloster von Munkeby diente fortan nur noch als landwirtschaftliche Außenstelle.“

Msgr. Georg Austen, der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, sagte bei der Kirchweihe in einem Grußwort: „Ich weiß noch sehr gut, wie ich hier vor rund 15 Jahren auf einer Kuhwiese stand und wie ich mit Bruder Joel und einem Architekten aus Paris über die Idee eines neuen Klosters sprach. Nun ist das Projekt endlich abgeschlossen – und das nicht als überdimensioniertes Großprojekt, sondern step by step vernünftig geplant. Es ist bewundernswert, was hier entstanden ist. Dafür können wir alle sehr dankbar sein!“

„Die Strahlkraft der Klöster allgemein und die Strahlkraft dieses Klosters im Besonderen auf die zunehmend säkularisierte Gesellschaft Norwegens ist nicht hoch genug einzuschätzen“, zeigte sich Austen überzeugt. „Ihre einfache und abgeschiedene Lebensweise weckt bei vielen Norwegern Neugierde. Jeder ist bei ihnen willkommen.“

 
 

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