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Philippinen: Nach Corona sind wieder Millionen bei Prozession des Schwarzen Nazareners

Prozession des Schwarzen Nazareners (Archivbild)

Die Prozession des Schwarzen Nazareners auf den Philippinen, eine der größten religiösen Feierlichkeiten der Welt, hat in diesem Jahr zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Einschränkungen wieder ihre herkömmliche Größe erreicht und Millionen von Anhängern angelockt.

Bei der Prozession, die in der Region als „Traslacion“ bekannt ist, tragen die Gläubigen eine Nachbildung der berühmten lebensgroßen Jesus-Statue mit einem schwarzen Holzkreuz durch Manila.

In den Jahren 2020, 2021 und 2022 wurde die Prozession praktisch ganz gestrichen. Im Jahr 2023 nahmen rund 100.000 Gläubige teil, weit weniger als in den Jahren vor Corona.

Nun zogen auch in diesem Jahr wieder Millionen von meist barfüßigen Gläubigen entlang der Prozessionsroute, in der Hoffnung, die Statue zu berühren und ein Wunder oder eine Heilung zu erfahren. Die Philippinen sind das einzige Land in Asien mit einer katholischen Bevölkerungsmehrheit, über 80 Prozent der Bevölkerung gehören der Kirche an.

Das Jesusbild, das bei der Prozession verwendet wird, soll 1606 von Missionaren aus Mexiko an die philippinische Küste gebracht worden sein. Die lebensgroße Jesusstatue befindet sich heute in der berühmten kleinen Basilika, die im Volksmund als Quiapo-Kirche bekannt ist und zur Erzdiözese Manila gehört. Das Bildnis, das zunächst in der Kirche St. Johannes der Täufer in Luneta aufbewahrt worden war, wurde 1868 nach Quiapo gebracht.

Am frühen Morgen des 9. Januar schätzte die Polizei die Menschenmenge auf mehr als 830.000, die später entlang des knapp sechs Kilometer langen Prozessionswegs auf 6,5 Millionen anschwoll, so ein Mitarbeiter der Quiapo-Kirche, der von der philippinischen Nachrichtenplattform Rappler zitiert wurde.

In diesem Jahr wurde die Figur zum ersten Mal in einem Glaskasten untergebracht, und den Teilnehmern war es wie in den Vorjahren verboten, auf den Wagen zu steigen, obwohl viele die Anweisung ignorierten, berichtete UCA News.

Rappler berichtete, dass die Prozession, die 15 Stunden dauerte, friedlich verlief, obwohl das Philippinische Rote Kreuz sagte, dass Hunderte aufgrund von Hitzeschlag und Verletzungen, die durch die Menschenmenge verursacht wurden, medizinisch versorgt werden mussten.

Die Originalstatue hat Brände, welche die Kirche zweimal zerstörten, zwei Erdbeben, Überschwemmungen aufgrund zahlreicher Taifune und auch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs überstanden. Die Quiapo-Kirche wird täglich von Tausenden von Katholiken zur Messe und Beichte besucht.

Die Prozession, so Monsignore Jose Clemente Ignacio, ehemaliger Rektor der Quiapo-Kirche, erinnert „an die Überführung des Bildes von Luneta nach Quiapo, als wir die Statue 1868 zum ersten Mal erhielten“.

Darüber hinaus sagte er: „‚Traslacion‘ bedeutet die Übertragung des Bildes des Schwarzen Nazareners. In gewisser Weise wird damit die Erfahrung von Golgatha nachgeahmt: das Opfer und das Leiden, das unser Herr für unsere Erlösung auf sich genommen hat, als Jesus barfuß ging und das Kreuz zum Berg Golgatha trug.“

Berichten zufolge waren die Behörden auf den Philippinen in höchster Alarmbereitschaft, nachdem bei einem Bombenanschlag während einer Messe in der überwiegend muslimischen Stadt Marawi am 3. Dezember 2023 vier Menschen getötet und Dutzende verletzt worden waren.

Der Islamische Staat bekannte sich zu dem Bombenanschlag – eine Behauptung, die das philippinische Militär nach eigenen Angaben zu überprüfen versuchte.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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