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Sagrada Familia: Höchster Kirchturm der Welt wird wohl bis 2026 fertig

Die Basilika der Heiligen Familie in Barcelona und ihr Architekt Antoni Gaudí
Die Sagrada Familia im September 2009
Das Innere der berühmten Kirche in Barcelona, die den Namen der Heiligen Familie trägt

Der weltweit höchste Kirchturm der Basilika Sagrada Familia – zu Deutsch: Heilige Familie – in Barcelona soll nach Angaben der zuständigen Stiftung rechtzeitig zum Antoni-Gaudí-Gedenkjahr anlässlich seines 100. Todestages im Jahr 2026 fertiggestellt werden.

„Ich weiß nicht, ob wir dieses Diplom einem Wahnsinnigen oder einem Genie überreichen, die Zeit wird es zeigen”, soll damals der Direktor dem frischgebackenen katalanischen Architekten Antoni Gaudí bei der Übergabe des Diploms gesagt haben.

Schon bald erhielt er erste Aufträge. 1883 übernahm Gaudí die Leitung der Arbeiten an der Basilika Sagrada Familia. In den letzten 12 Jahren seines Lebens, ab 1914, widmete er sich ausschließlich diesem Kunstwerk.

Noch heute ist das Gotteshaus eine Baustelle. Die vielen hohen Türme und die einzigartige Architektur haben das Gebäude zu einer der bekanntesten Kirchen der Welt gemacht.

Trotz ihres Status als Baustelle ist die Kirche bereits eine Basilika und wurde 2010, 128 Jahre nach Baubeginn, von Papst Benedikt XVI. eingeweiht. Damals sagte Benedikt XVI., Gaudí habe durch die Verbindung von Natur, Heiliger Schrift und Liturgie „auf brillante Weise zum Aufbau unseres menschlichen Bewusstseins beigetragen, das in der Welt verankert und doch offen für Gott ist, erleuchtet und geheiligt durch Christus“.

Obwohl Gaudí in seinen früheren Jahren nicht als praktizierender Katholik bekannt war, soll er nach Beginn der Arbeiten an der Sagrada Familia eine Bekehrung seines Herzens erfahren haben. Während die Arbeiten an der Basilika voranschritten, wurde Gaudí für sein Fasten, seine Askese und seine Hingabe an Gott bekannt.

In den Jahrzehnten nach dem Beginn seiner Arbeit an der Sagrada Familia widmete sich Gaudí neben der Arbeit an der Basilika immer mehr dem Gebet und den Sakramenten.

Auf dem Weg zu seiner täglichen Beichte wurde er von einer Straßenbahn überfahren und starb drei Tage später am 10. Juni 1926 im Alter von 73 Jahren.

Gaudí wurde zunächst von niemandem erkannt, da er keine Papiere bei sich hatte und wie ein Bettler aussah. Nach seinem Tod wurde Gaudí in seinem Lebenswerk, der Basilika, beigesetzt.

Die Sagrada Familia

Ursprünglich wurde die Basilika vom Diözesanbaumeister Francisco de Paula del Villar entworfen. Der Entwurf folgte den damals vorherrschenden Richtlinien mit neugotischen Elementen wie Spitzbogenfenstern oder einem spitzen Glockenturm.

Differenzen über die veranschlagten Materialkosten führten zu einem Architektenwechsel. Antoni Gaudí übernahm die Bauleitung und lenkte die Architektur in eine moderne Richtung.

Am 19. März 1882 legte Bischof Urquinaona den Grundstein für die Basilika.

1925 – ein Jahr vor Gaudís Tod – wurde der erste Glockenturm fertiggestellt, der dem Heiligen Barnabas gewidmet ist. Dieser gehörte zu den Aposteln der Urgemeinde und gründete unter anderem die Gemeinde in Antiochien.

Gaudí wollte ein perfektes Gotteshaus schaffen, das vom Leben und Wirken Christi erzählt. Die 18 Türme der Basilika sind den zentralen Figuren der Heiligen Schrift gewidmet und die Höhe der Türme spiegelt ihre Bedeutung wider.

Der höchste Turm, mit 172 Metern, soll Jesus Christus gewidmet sein und von einem Kreuz gekrönt werden. Der zweithöchste Turm der Basilika ist der Jungfrau Maria gewidmet, vier weitere den Evangelisten und 12 kleinere den Aposteln.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Leider wurde die Kirche im Spanischen Bürgerkrieg zerstört. Alle Pläne und Fotos wurden verbrannt und die Gipsmodelle zerstört. Glücklicherweise konnten aber die Pläne aus Gaudís Werkstatt gerettet und die Bauarbeiten fortgesetzt werden.

2005 wurde ein Teil der Fassade der Basilika von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Das obere Drittel des zweithöchsten Turms der Jungfrau Maria wurde 2021 fertiggestellt. Er erreicht eine Höhe von etwa 134 Metern. In der Nähe der Spitze wurden zwölf eiserne Sterne für die Krone Mariens angebracht. Auch auf der Spitze selbst wurde ein großer Stern angebracht.

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