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Extremisten brennen Häuser bedrängter Christen in Ägypten nieder

Eine koptisch-orthodoxe Kirche in Alt-Kairo, einem historischen Viertel der ägyptischen Hauptstadt

Weniger als zwei Wochen vor dem Osterfest der orthodoxen Christen haben muslimische Extremisten mehrere Häuser von Christen in Minya, einer Provinz im Süden Ägyptens, angezündet.

Nach Angaben von The New Arab haben antichristliche Fanatiker, nachdem es ihnen nicht gelungen war, die Christen als Vergeltung für den Versuch, eine Kirche im Dorf Al-Fawakher zu bauen, aus ihren Häusern zu vertreiben, die Häuser am Abend des 23. April niedergebrannt.

Auf seinem offiziellen X-Account schrieb der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Macarius am 24. April, dass die ägyptischen Sicherheitskräfte „die Situation unter Kontrolle gebracht und die Anstifter und Täter verhaftet haben“ und dass die Regierung „die Betroffenen entschädigen und die Täter zur Rechenschaft ziehen wird“.

Nachdem er festgestellt hatte, dass in Al-Fawakher nun Ruhe herrscht, fügte Macarius hinzu: „Möge Gott unser liebes Land, Ägypten, vor allem Unheil bewahren.“

CNA hat die Behörden der koptisch-orthodoxen Kirche kontaktiert, aber bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch keine Antwort erhalten. In den sozialen Medien wurde ein Video der brennenden Häuser geteilt, in dem feierliche Musik und arabische Texte zu hören sind.

Das Christentum in Ägypten hat eine lange Geschichte und ist tief verwurzelt. Fast 10 Prozent der 111 Millionen Einwohner des Landes sind Christen. Die meisten ägyptischen Christen gehören der koptisch-orthodoxen Kirche an, während etwa 2,5 Prozent der koptisch-katholischen Kirche und anderen Teilkirchen angehören.

Die Christen stellen die größte Minderheit in Ägypten dar. Macarius führt die koptischen Christen der Provinz Minya an, in der etwa ein Drittel der Christen des Landes lebt. Vor über zehn Jahren überlebte er nur knapp ein Attentat.

Im Jahr 2018 wurden sieben Christen von muslimischen Terroristen getötet, die einen Bus mit Pilgern angriffen. Im Jahr 2017 bombardierten Terroristen des Islamischen Staates zwei koptisch-orthodoxe Kirchen und töteten über 40 Menschen. Im Dezember 2016 zündete ein Terrorist eine Bombe, die ihn selbst und 189 Gläubige in der Kirche St. Peter und Paul tötete und über 400 weitere verletzte.

Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der koptisch-orthodoxen Kirche, deren Oberhaupt Papst Tawadros II. ist, hatten sich in den letzten Jahren verbessert – bis Papst Franziskus mit dem umstrittenen Schreiben Fiducia Supplicans versuchte, die Segnung homosexueller Paare in der Kirche einzuführen. 

Die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit (USCIRF) hat zwar festgestellt, dass die Regierung von Präsident Abdel Fattah El-Sisi erstmals einen Christen in das Oberste Verfassungsgericht berufen hat und auch einen extremistischen muslimischen Priestermörder verurteilt hat. Dennoch kritisiert sie das „langsame Tempo der Genehmigungen für den Rückstau von Legalisierungsanträgen”, die den Bau neuer Kirchen ermöglichen würden. Ägypten steht zudem auf der USCIRF-Sonderbeobachtungsliste, weil es schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit toleriert.

Im Jahr 2016 hat der ägyptische Gesetzgeber das Kirchenbaugesetz verabschiedet, das den Bau von Kirchen eigentlich legalisieren soll.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch. 

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