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Warum der 6. Mai ein Schicksalstag für die Schweizergarde ist

Schweizgergardist vor einem Eingang zum Vatikan

Wenn am 6. Mai die neuen Rekruten in das Korps der Schweizergarde in Rom aufgenommen werden, dann ist dies ein wichtiger Moment für die jungen Katholiken aus der Schweiz. Sie werden mit ihrer Hand die Fahne der Garde ergreifen und dabei einen Schwur leisten, der sie im Notfall dazu verpflichtet, ihr Leben für das des Papstes zu geben.

Doch der Alltag der Gardisten ist – normalerweise – unspektakulärer und meist auch weniger lebensgefährlich.

Die kleinste Armee der Welt beschützt seit 1506 den Heiligen Vater und seine Residenz, nimmt jedoch auch viele repräsentative Aufgaben wahr. Die Gardisten bewachen alle offiziellen Eingänge zum Vatikan und stehen Besuchern aus aller Welt für Auskünfte rund um den Kirchenstaat zur Verfügung.

Dass die neuen Rekruten traditionell immer am 6. Mai vereidigt werden, geht auf den wohl schwärzesten, aber gleichzeitig auch glorreichsten Moment in der Geschichte der Schweizergarde zurück. Es war der 6. Mai 1527, als die entfesselten Landsknechte von Kaiser Karl V. in Rom eindrangen und die Ewige Stadt plünderten und verwüsteten. Noch heute hat sich der Tag als „Sacco di Roma“ ins kollektive Gedächtnis der Stadt eingebrannt.

Am Obelisken, der heute auf dem Petersplatz steht, damals aber noch an seinem antiken Ort links vom Petersdom stand, lieferten sich vor fast 500 Jahren die Schweizer Gardisten heftige Gefechte mit den Marodeuren. Von 189 Gardisten fielen 147 Mann im Kampf. Doch dank des Heldenmutes seiner Schutztruppe konnte sich Papst Clemens VII. im letzten Moment über einen Geheimgang in die Engelsburg retten.

Um dem Heldenmut ihrer Vorgänger Tribut zu zollen, findet die Vereidigung der neuen Gardisten seitdem am 6. Mai statt. Dann werden die Rekruten die Gran-Gala-Uniform im Harnisch tragen und feierlich auf die Gardefahne schwören. Es ist ein Eid, der sie zur Loyalität zum Heiligen Vater und allen seinen rechtmäßigen Nachfolgern verpflichtet, gemäß dem Wahlspruch der Garde „tapfer und treu“.

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