Donnerstag, Dezember 12, 2024 Spenden
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LGBT-Bischof Schepers: Es gibt „auch anderes“ als Mann und Frau

Weihbischof Ludger Schepers

Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) „für die queere Pastoral“, Weihbischof Ludger Schepers, hat erklärt, es gebe „auch anderes“ als Mann und Frau. In einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ forderte der Essener Weihbischof auch, das kirchliche Lehramt müsse sich „die neueren humanwissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse aneignen“.

Er stelle sich „Geschlechtlichkeit eher als eine Ellipse mit zwei Polen vor und der Möglichkeit dessen, was sich dazwischen befindet“, sagte Schepers.

Gefragt, ob sich das kirchliche Eheverständnis als lebenslanger Bund zwischen einem Mann und einer Frau im Hinblick auf Menschen ändern müsse, die sich als homosexuell bezeichnen, sagte er: „Das Eheverständnis hat auch in der Vergangenheit Entwicklungen durchgemacht. […] Die sakramentale Ehe ist das eine und das andere sind Verbindungen, die auch ihren Wert haben, aber wo wir sicherlich noch nicht so weit sind, diese als Ehe zu bezeichnen.“

„Die Tagespost“ sprach Schepers auch auf seine Aussage „Queeren Menschen das Menschsein absprechen, geht meines Erachtens gar nicht“ an und fragte, wer dies in der Kirche denn tue.

Der Weihbischof antwortete: „Der, der mit dem Katechismus hereinkommt und sagt: ‚Wenn du homosexuell bist, bist du ein Sünder, also kein Mensch, der in der Kirche leben darf. Du hast gar keine Chance, da rauszukommen. Selbst Buße funktioniert an dieser Stelle nicht, weil du so bist, wie du bist.‘ Nur weil der Mensch vielleicht nicht das Normbild dessen erfüllt, was männlich und weiblich ist.“

Auf die Frage „Gibt es Menschen, die im falschen Körper geboren sind?“ gab Schepers zu Protokoll: „Ja, die gibt es. Die sind mir auch begegnet und das sind Leidensgeschichten. Man wechselt nicht einfach seine sexuelle Orientierung und Identität. Deswegen braucht es eine gute Begleitung im kirchlichen Kontext, wo diese Menschen Orientierung und Halt finden. Dann bleibt ihnen am Ende die freie Entscheidung.“

Wenig später antwortete er dann auf eine ähnliche Frage – „Wäre es da nicht eine wichtige Botschaft der Kirche, dass keiner im falschen Körper geboren wird?“ – genau umgekehrt: „Das sagen wir ja, aber vielleicht nicht deutlich genug. Das liegt auch daran, dass unsere gesellschaftliche Bedeutung nachgelassen hat.“

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