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Benediktinerabtei Eibingen offen „für Mitnutzungen“ der Gebäude durch andere Institutionen

Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen bei Rüdesheim am Rhein

Der deutsche Staat fördert die Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen bei Rüdesheim am Rhein mit drei Millionen Euro, um sich angesichts einer kleineren Klostergemeinschaft neu aufzustellen und die Mitnutzung der Klostergebäude durch andere Institutionen in den Blick zu nehmen.

„Aufgrund der kleiner werdenden Konvente und vielfältiger gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche müssen sich Klöster und Abteien aktuell neu aufstellen“, teilte die Abtei vor wenigen Tagen mit. „So auch wir. Durch die programmatische Erweiterung und das Ermöglichen von Mitnutzungen wird mit Hilfe der Bundesförderung nun ein wichtiger Schritt für die Zukunftssicherung unserer Abtei getan.“

Das Projekt in Eibingen habe „bundesweiten Modellcharakter für den Umgang mit und die Weiterentwicklung von Klöstern“.

„Schon jetzt sind wir ein Mehrgenerationenhaus, eine Lebens-, Glaubens- und Gebetsgemeinschaft, die nach der Regel des heiligen Benedikt lebt“, so die Benediktinerinnen. „Unsere Bereitschaft, künftig offen zu sein für Mitnutzungen, eröffnet ein bisher unentdecktes Innovationspotenzial.“

„Zum einen besteht damit die Chance, unsere jahrhundertealte Lebensweise an die moderne Gesellschaft weiterzugeben“, hieß es. „Zum anderen wird in unserem Zukunftsprozess wegweisend vielleicht auch für andere Klöster gezeigt, wie sich eine geschützte, konzentrierte Klausur in einem Denkmal realisieren lässt und wie mit minimal-invasiven Eingriffen unser großes Abteigebäude behutsam, energie- und kostensparend für die Zukunft vorbereitet werden kann.“

Das Ziel der staatlichen Unterstützung sei, „die Gemeinschaft als lebendiges Zentrum für Kultur & Spiritualität im Rheingau zu erhalten“.

Die Abtei St. Hildegard wurde 1904 erbaut und ist das Nachfolgekloster der von der heiligen Hildegard in den Jahren 1148 und 1165 gegründeten Klöster Rupertsberg und Eibingen. Weithin sichtbar liegt das heutige Kloster oberhalb der Stadt Rüdesheim am Rhein umgeben von den Weinbergen des Mittelrheintals. Die ursprüngliche Abtei befand sich in der Ortschaft Eibingen und wurde 1803 säkularisiert.

Das Leben der Ordensfrauen richtet sich nach der Regel des heiligen Benedikt und verbindet Gebet und Arbeit, Gemeinschaftsleben und Einsamkeit miteinander.

Die wirtschaftliche Grundlage des Konvents bildet ein Klosterweingut, eine Goldschmiede, eine Keramikwerkstatt, eine Restaurierungswerkstatt für Handschriften und Bücher, ein Gästehaus sowie ein Klosterladen und ein Klosterkaffee.

Die der Abtei angeschlossene St. Hildegard-Akademie versteht sich als eine Einrichtung, welche die spirituelle und wissenschaftliche Tradition der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard stärken und die für die Zukunft eines christlichen Europas fruchtbar gemacht werden soll. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Erschließung des Lebenswerkes der hl. Hildegard von Bingen, die 2012 von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben wurde.

Die Abtei St. Hildegard ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

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