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„Blasphemische" Olympia-Eröffnung: Kardinäle und Bischöfe fordern eine offizielle Entschuldigung des IOC

Die olympische Flagge weht in Victoria, British Columbia, Kanada, vor einem Regierungsgebäude während der Olympischen Winterspiele 2010.

In einem deutlich formulierten offenen Brief haben katholische Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt das Internationale Olympische Komitee (IOC) aufgefordert, die „absichtliche, hasserfüllte Verhöhnung“ des Letzten Abendmahls während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris „zurückzuweisen“ und sich dafür zu „entschuldigen“.

Darüber hinaus „verpflichten sich die Unterzeichner zu einem Tag des Gebets und des Fastens zur Wiedergutmachung für diese Gotteslästerung“.

Der Brief – dem sich Bischöfe per E-Mail anschließen können – wurde bis Freitag, den 2. August, von 3 Kardinälen und 24 Bischöfen unterzeichnet. Darin heißt es: „Mit Entsetzen hat die Welt verfolgt, wie die Olympischen Sommerspiele in Paris mit einer grotesken und blasphemischen Darstellung des letzten Abendmahls eröffnet wurden.“

„Es ist schwer zu verstehen, wie jemand den Glauben von mehr als 2 Milliarden Menschen absichtlich so verhöhnen kann“, erklären die Prälaten, zu denen Kardinal Raymond Leo Burke, Kardinal Wilfrid Fox Napier O.F.M. und Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel C.M. gehören.

Die Unterzeichner fordern in dem Schreiben, dass das IOC „diese gotteslästerliche Handlung zurückweist und sich bei allen Gläubigen entschuldigt“. Sie warnen, dass die Darstellung Menschen aller Glaubensrichtungen bedrohe, „da sie Machthabern die Möglichkeit eröffnet, mit Andersdenkenden nach Belieben zu verfahren“.

„Herablassende“ Reaktion

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt am 26. Juli löste weltweit Empörung aus. Insbesondere Szenen mit tanzenden Drag Queens wurden von vielen als Verhöhnung des Letzten Abendmahls kritisiert.

Die Kontroverse eskalierte in einem solchen Ausmaß, dass ein US-amerikanisches Mobilfunk- und Internetunternehmen beschlossen hat, seine Werbung für die Olympischen Spiele zurückzuziehen.

In einer ersten Reaktion auf den Skandal erklärte der für die Zeremonie verantwortliche künstlerische Leiter Thomas Jolly dem lokalen Sender BFMTV einen Tag nach der Feier, die Szene sei von einem heidnischen Fest inspiriert, nicht vom Letzten Abendmahl.

„Sie werden in meiner Arbeit nie den Wunsch finden, jemanden oder etwas zu verunglimpfen“, sagte Jolly laut Reuters.

Einen Tag später erklärte die Olympia-Sprecherin Anne Descamps laut Reuters: „Es gab eindeutig nie die Absicht, irgendeiner religiösen Gruppe gegenüber respektlos zu sein. [Die Eröffnungsfeier] versuchte, die Toleranz der Gemeinschaft zu feiern. [...] Wenn sich Menschen beleidigt gefühlt haben, tut uns das wirklich leid.“

Mindestens ein prominenter katholischer Kirchenführer – und in der Folge auch andere – wiesen diese Antwort entschieden zurück.

Bischof Robert Barron von Winona-Rochester, Minnesota, bezeichnete die Pariser Reaktion in einem am 29. Juli auf der Social-Media-Plattform X veröffentlichten Video als ein „Meisterwerk der woken Doppelzüngigkeit“.

„Christen wurden beleidigt, weil es beleidigend war und es Absicht war, beleidigend zu sein“, sagte Barron. „Also bitte kommen Sie uns nicht mit dieser herablassenden Bemerkung: ,Nun, wenn Sie irgendwelche schlechten Gefühle hatten, tut uns das sehr leid.‘“

„Eine echte Entschuldigung würde etwa so lauten: Das war ein Fehler. Das hätte nie passieren dürfen, und wir entschuldigen uns dafür“, fügte er hinzu. „Ich denke nicht, dass Christen beschwichtigt werden sollten; ich denke, wir sollten weiterhin unsere Stimmen erheben.“

Tag des Gebets und Fastens

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Zusätzlich zu ihrer Verpflichtung zu einem Tag des Gebets und des Fastens werden die Unterzeichner des Briefes „das heilige Messopfer darbringen, in dem Christi Leiden, Tod und Auferstehung für uns gegenwärtig werden. Wir folgen damit dem Gebot, das Jesus uns beim letzten Abendmahl gegeben hat: ,Tut dies zu meinem Gedächtnis‘“.

„Wir beten, dass diejenigen, die versuchen, anderen mit ihrer Macht zu schaden, und diejenigen, die geschädigt werden, seine selbstaufopfernde Liebe nachahmen, damit wieder Frieden, Anstand und gegenseitiger Respekt in der Welt herrschen können“, heißt es in dem Brief.

Hier finden Sie den vollständigen Text des Briefes im englischen Original

Hier finden Sie den Brief in der deutschen Übersetzung des Organisators

 

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