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Designierter Bischof von Osnabrück legt Treueeid vor Ministerpräsident von Niedersachsen ab

Bischof Dominicus Meier OSB

Der designierte Bischof von Osnabrück, Dominicus Meier OSB, hat am Dienstag den obligatorischen Treueeid vor dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) abgelegt. So schwor Meier gemäß Reichskonkordat von 1933, das weiterhin Gültigkeit hat, „so wie es einem Bischof geziemt, der Bundesrepublik Deutschland und dem Lande Niedersachsen Treue“. Außerdem wolle er „die verfassungsmäßig gebildeten Regierungen“ achten.

In seiner Ansprache betonte Meier, im Verhältnis von Kirche und Staat gehe es „um eine gemeinsame, einander ergänzende und unterstützende Verantwortung für das Gemeinwesen“, aber auch „um den gemeinsamen Einsatz für die hier lebenden Menschen, ihre Rechte und vor allem den Schutz ihrer im Grundgesetz verankerten, unantastbaren Würde vom Anfang bis zum Ende ihres Lebens.“

„Treten wir gemeinsam ein für unsere demokratische Verfassung als Grundlage für ein gelingendes Leben, und bleiben wir – trotz aller nationalistisch immer lauter werdenden Rufe nach Schließung von Ländergrenzen – zum Wohl der eigenen Bürgerinnen und Bürger offen für den Schutz von Migranten und Hilfesuchenden, die an die Türen unserer Außengrenzen klopfen“, forderte Meier.

„Abschottung und Nationalisierung“ seien keine Grundlage „für gelingendes Leben und eine gemeinsame Zukunft.“ Stattdessen brauche es „unsere gemeinsame Anstrengung, unsere Kreativität und unseren absoluten Willen, sich für den Menschen und sein Wohl einzusetzen“.

Die Kirche stehe derzeit „mitten in einer großen und grundlegenden Strukturveränderung“, räumte Meier ein. Durch die weiter schrumpfenden Zahlen von Menschen, die sich in Deutschland als katholisch bezeichnen, „wird sich unsere Rolle als Kirche in der Gesellschaft und unser Beitrag für das Gemeinwohl verändern“.

Dennoch gelte: „Viele unserer Einrichtungen – nicht zuletzt im Bildungsbereich und in der Caritas – sind für uns unverzichtbar: und zwar aus Überzeugung!“ Es sei allerdings „deutlich schwerer“, bestimmte Einrichtungen wie Krankenhäuser sowie Altenheime „in so großer Zahl aufrecht zu erhalten“.

Meier kam dann auf die Botschaft Jesu Christi zu sprechen und erklärte, sie sei „über alle politischen, konfessionellen und religiösen Grenzen hinweg eine Botschaft der Menschlichkeit und des Respektes gegenüber jedem Menschen […], unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht und seiner sexuellen Orientierung. Es ist eine Botschaft, die lebendig und zukunftsweisend ist und der Grundlage unserer Verfassung entspricht.“

„Aufgabe der Religionen im Allgemeinen und damit auch von uns als katholischer Kirche ist es, an die Verantwortung füreinander zu erinnern und sie erlebbar zu machen“, so Meier, der bislang Weihbischof in der Erzdiözese Paderborn war.

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