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Kardinal Semeraro spricht durch kommunistisches Regime verfolgten Seminaristen selig

Ján Havlík

Kardinal Marcello Semeraro, der Präfekt des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, hat am Samstag die Seligsprechung des Seminaristen Ján Havlík vorgenommen. Havlík starb 1965 nach jahrelanger Inhaftierung und Folter durch das kommunistische Regime in der damaligen Tschechoslowakei.

Nach Angaben von Vatican News leitete Semeraro die Seligsprechungsmesse von Havlík auf dem Platz vor der Basilika der Sieben Schmerzen der Jungfrau Maria im slowakischen Sastin.

In seinen Worten nach dem Angelusgebet am Sonntag im Vatikan erinnerte Papst Franziskus daran, dass Havlík „während der Verfolgung der Kirche durch das Regime in der damaligen Tschechoslowakei“ getötet wurde. „Möge seine Beharrlichkeit, den Glauben an Christus zu bezeugen, eine Ermutigung für alle sein, die auch heute noch ähnliche Prüfungen erleiden. Lasst uns dem neuen Seligen applaudieren.“

Ján Havlík wurde am 12. Februar 1928 geboren und starb am 27. Dezember 1965, drei Jahre nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft, nachdem er 14 Jahre lang körperliche und seelische Misshandlungen und Folter, harte Verhöre, lange Einzelhaft und Zwangsarbeit durchlebte. Zum Zeitpunkt seines Todes war er 37 Jahre alt.

Semeraro sagte in seiner Predigt, die Liebe Christi sei „die Kraft, die uns die Schwäche überwinden lässt, die Energie, die uns die Angst überwinden lässt, das Licht, das uns die Dunkelheit überwinden lässt“.

„Es war die Tugend der Hoffnung, die ihn wachsen ließ und seine Berufung unterstützte“, führte der Kardinal aus. „Ein Zeichen der Hoffnung ist in der Tat schon die Entscheidung, ein Schüler des heiligen Vinzenz von Paul zu sein“, was der neue Selige tatsächlich gewesen sei, „wirklich ein Sonnenstrahl für alle, die ihn kannten“.

Semeraro betonte, Havlík sei „Opfer eines Regimes“ gewesen, welches „das religiöse Phänomen und insbesondere die katholische Kirche und ihre Amtsträger zerstören wollte“. Außerdem erinnerte er daran, dass Havlík im Gefängnis das etwa 350-seitige Buch über den integralen Humanismus von Jacques Maritain kopiert hatte, „nachts mit Bleistift geschrieben“, und auch derartige Exemplare für andere erstellt hatte.

Konfrontiert mit der Idee der Kommunisten, „das Wort Gottes gefangen zu halten“, widersetzte sich der Seminarist mittels „der Treue zu Gott, der Treue zur eigenen Berufung, der eigenen Entscheidung für die Nächstenliebe“, sagte Semeraro. „Die Kirche erkennt dies an und bestätigte es kürzlich mit den Worten des Papstes: Ján Havlík ‚war ein treuer Jünger des Herrn Jesus, dem er großzügig sein Leben opferte und seinen Verfolgern vergab‘.“

Biografie des neuen Seligen Ján Havlík

Geboren am 12. Februar 1928 in Dubovce, einem Dorf in der Westslowakei, begann Havlík im Alter von etwa 13 Jahren seinen Weg, in die Kongregation der Missionare vom heiligen Vinzenz von Paul einzutreten, wie die vatikanische Agentur Fides berichtete.

Ab 1943 besuchte er die Vinzentinische Apostolische Schule (ein Kleines Seminar für Jungen, die möglicherweise eine Berufung zum Priestertum haben) in Banská Bystrica. Der Staatsstreich vom Februar 1948 markierte den Beginn des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei.

Im August 1949 begann Havlík sein Noviziat. Im April 1950 führte die Polizei eine Operation zur Auslöschung aller männlichen Ordensgemeinschaften durch. Dadurch wurden der neue Selige und die anderen Novizen verhaftet und einem zweiwöchigen „Umerziehungs“-Programm unterzogen. Anschließend wurden sie zu harter Arbeit gezwungen. Nach drei Monaten wurde Havlík freigelassen und setzte seine theologische Ausbildung im Geheimen fort, während er als Arbeiter in Nitra tätig war.

Am 29. Oktober 1951 wurde er zusammen mit anderen Vinzentiner-Seminaristen verhaftet. Er war 15 Monate lang inhaftiert, wobei er Verhören und Folter ausgesetzt war. Im Februar 1953 wurde er wegen Hochverrats zu 14 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, was später auf zehn Jahre reduziert wurde.

Über seine Arbeit im Gefängnis schrieb er: „Ich fühle mich wie auf einer Mission, kein Missionar könnte sich einen besseren und herausfordernderen Ort für seine Arbeit wünschen. Wenn ich nur mehr Zeit hätte. Wenn nur die Arbeit nicht so schwer auf uns lasten würde.“

Er arbeitete in mehreren Konzentrationslagern und baute in den Bergwerken von Chatschymow Uran ab, bis er im Herbst 1958 beschuldigt wurde, einer unterirdischen Häftlingsorganisation anzugehören. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und anschließend in verschiedene Gefängnisse verlegt, bis er am 29. Oktober 1962 entlassen wurde.

In seinen letzten Lebensjahren schrieb er zwei geistliche Notizbücher, bekannt als „Der Kreuzweg der kleinen Seelen“ und schlicht als „Tagebuch“. Havlík starb am 27. Dezember 1965 an den Folgen der erlittenen physischen und psychischen Folter.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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