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Papst Franziskus in Singapur: „Alle Religionen sind ein Weg, um Gott zu erreichen“

Interreligiöses Treffen mit Papst Franziskus in Singapur

Bei einem interreligiösen Treffen mit jungen Menschen in Singapur am Donnerstag hat Papst Franziskus die Anwesenden aufgerufen, mutig zu sein und „aus ihrer Komfortzone herauszukommen“. Er versicherte ihnen: „Gott ist Gott für alle.“

Der Pontifex hielt das interreligiöse Treffen im Catholic Junior College in Singapur am letzten Tag seiner ausgedehnten Reise nach Asien und Ozeanien ab. Zuvor besuchte er alte und kranke Menschen, die im „St. Theresa’s House“ betreut werden.

Zeugnisse von drei jungen Menschen: Hindu, Sikh und Katholik

Während des Treffens hatten drei junge Menschen aus verschiedenen Religionen – Hindu, Sikh und Katholik – die Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Anliegen vorzutragen.

Shukul Raaj Kumar, ein Hindu, teilte Papst Franziskus mit, dass die Arbeit des interreligiösen Dialogs „ein ungemein aufschlussreicher, aber auch herausfordernder Prozess“ sei, und gestand, dass es ihm schwer falle, Freundschaften zwischen jungen Menschen verschiedener Religionen aufzubauen, er aber feststellen müsse, dass „wir plötzlich von weltweiter Gewalt und dem Verlust von Leben im Namen der Religion hören“.

Preet Kaur Veygal, eine junge Sikh-Frau, stellte fest, dass die Arbeit im interreligiösen Dialog „mich gelehrt hat, das Leben, das mir gegeben wurde, zu schätzen und jeden Moment zu feiern und zu ehren“. Sie sagte, dass „in der heutigen Welt, die zunehmend gespalten ist, dies ein dringend notwendiger Bereich ist, um Menschen trotz ihrer Unterschiede zusammenzubringen“.

Nicole Law, eine Katholikin, zeigte sich besorgt darüber, dass es in der heutigen Welt „sehr einfach ist, die Technologie zu nutzen, um ein falsches Bild zu zeichnen und Unwahrheiten über Menschen zu verbreiten. Der interreligiöse Raum ist kein einfaches Terrain und noch anfälliger für Manipulation und Fehlinterpretation.“

„Die Jugend ist mutig“

Wie bei anderen Begegnungen mit jungen Menschen während seiner Reise durch Asien und Ozeanien verzichtete Papst Franziskus auf seine vorbereitete Rede und sprach einige Worte aus dem Stegreif.

„Die Jugend ist mutig und die Jugend mag es, auf die Wahrheit zuzugehen, Wege zu öffnen, kreativ zu sein“, betonte Papst Franziskus und unterstrich, dass die jungen Menschen aufpassen müssen, nicht zu ‚Lehnstuhlkritikern, einem geschlossenen Kreis‘ zu werden.

„Ein junger Mensch muss kritisch sein“, sagte er, „aber er muss in seiner Kritik konstruktiv sein“.

Er wies auch darauf hin, dass diejenigen, die „den Mut zur Kritik“ haben, auch den Mut haben müssen, sich „von anderen kritisieren zu lassen“.

„Das ist der aufrichtige Dialog zwischen jungen Menschen“, sagte er und warnte: „Ein junger Mensch, der sich immer in seiner Komfortzone, in einer komfortablen Welt aufhält, ist ein junger Mensch, der dick wird.“ Das aber „macht nicht den Bauch fett, sondern den Geist“.

Deshalb, so der Papst, „sage ich den jungen Leuten, dass sie Risiken eingehen, rausgehen“ und „keine Angst haben“ sollen, denn „Angst ist eine diktatorische Haltung, die einen lähmt“.

„Es stimmt, dass junge Menschen oft Fehler machen“, sagte der Papst, aber er wies darauf hin, dass „das normal ist, das Wichtigste ist, den Fehler zu erkennen“.

Franziskus betonte, wie wichtig es sei, die Medien zu nutzen, und wies darauf hin, dass sie dazu dienen sollten, „uns voranzubringen und uns nicht zu Sklaven zu machen“.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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„Wir sind alle Kinder Gottes“

Der Papst verwies dann auf die Konflikte zwischen den Religionen, zwischen denen, die kämpfen, weil „meine Religion wichtiger ist als deine, meine wahr ist, deine nicht wahr ist“.

„Alle Religionen sind ein Weg, um Gott zu erreichen“, sagte er und fügte als „Vergleich“ hinzu, dass „sie wie verschiedene Sprachen sind, verschiedene Sprachen, um Gott zu erreichen, aber Gott ist Gott für alle“.

„Und da Gott für alle Gott ist, sind wir alle Kinder Gottes“, sagte er.

Der Papst prangerte auch Mobbing an, „etwas Hässliches“, das „immer eine Aggression ist“: „In Schulen oder in Jugend- oder Kindergruppen wird Mobbing gegen Schwächere ausgeübt, zum Beispiel gegen einen Jungen oder ein Mädchen mit einer Behinderung.“

Franziskus wies darauf hin, dass „jeder von uns seine eigenen Fähigkeiten und seine eigenen Behinderungen hat“, und „so wie wir unsere eigenen Behinderungen haben, müssen wir auch die Behinderungen der anderen respektieren“.

Dies zu überwinden, so der Papst, helfe dem interreligiösen Dialog, der „auf dem Respekt vor dem anderen aufbaut“.

„Wenn Sie als junge Menschen einen Dialog führen, werden Sie als Erwachsene einen Dialog führen, als Erwachsene werden Sie einen Dialog als Bürger und als Politiker führen“, sagte er.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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