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Neuer deutscher Bischof in Russland: Herausforderung, „als Bischof Seelsorger für die Leute zu sein“

Stephan Lipke SJ (Archivbild)

Der von Papst Franziskus vor wenigen Tagen zum Weihbischof für das Bistum der Verklärung von Nowosibirsk ernannte deutsche Jesuit Stephan Lipke hat erklärt, es habe sich „abgezeichnet, dass Bischof Josef Werth auf der Suche nach Hilfe“ sei.

„Es ist kein Geheimnis, dass er nicht mehr der Jüngste ist“, sagte Lipke im Gespräch mit dem Kölner Domradio am Montag. „Er wird 72 und möchte nicht mehr so viel reisen, denke ich und möchte sehen, dass er noch stabil ein paar Dinge weiterbringen kann.“

Für ihn als designierten Weihbischof sei die „große Herausforderung“, „als Bischof Seelsorger für die Leute zu sein und nicht zuletzt Seelsorger für die Seelsorgerinnen und Seelsorger, für die Priester, für die Ordensleute zu sein“.

Lipke ist bereits seit vielen Jahren in Russland tätig und war zuletzt Generalsekretär der russischen Bischofskonferenz und Direktor des St.-Thomas-Instituts in Moskau.

Das Bistum der Verklärung von Nowosibirsk in Sibirien ist mehr als fünfmal so groß wie Deutschland. Es umfasst rund 70 Pfarreien sowie über eine halbe Million Katholiken. Insgesamt sind etwa 40 Priester im gesamten Bistum tätig, außerdem eine Reihe von Ordensleuten. Das Bistum war erst nach dem Fall des Kommunismus gegründet worden.

Lipke ging gegenüber dem Kölner Domradio auch auf die ökumenischen Beziehungen ein: „Früher war in Nowosibirsk ein orthodoxer Bischof, der den Katholiken gegenüber sehr kritisch eingestellt war. In Kemerowo aber er war einer, der aufgeschlossen war und auch immer noch ist. Der orthodoxe Erzbischof in Tomsk ist Diplomat. Das ist das ganze Spektrum, was man haben kann. Davon hängt sehr stark ab, welche Beziehungen die Katholiken vor Ort mit den Orthodoxen haben.“

Man schaue, „dass wir zusammenarbeiten, dass wir Kontakt mit den Orthodoxen halten, aber auch mit den gar nicht so wenigen Protestanten. Zum Beispiel gibt es sehr aktive, große Pfingstkirchen in vielen Orten. Wir sehen auch zu, dass wir mit den jüdischen und muslimischen Gemeinden Kontakt haben, soweit das machbar ist. Aber die Kernfrage ist schon unsere Beziehung zu den Orthodoxen.“

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