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Papst Franziskus nimmt in Brüssel Seligsprechung der Karmelitin Anna von Jesus vor

Papst Franziskus am 29. September 2024 bei der Messe in Belgien

Zum Abschluss seiner Reise nach Luxemburg und Belgien hat Papst Franziskus am Sonntagvormittag im König-Baudouin-Stadion von Brüssel eine Messe vor 40.000 Menschen gefeiert und die Karmelitin Anna von Jesus seliggesprochen. Am Grab des Königs, nach dem das Stadion benannt ist, hatte der Pontifex am Samstag gebetet.

König Baudouin hatte sich 1990 geweigert, ein Gesetz zu unterzeichnen, dass Abtreibungen in Belgien erlaubt. Deshalb wurde er – mit seinem Einverständnis – für einen Tag von der Regierung als regierungsunfähig erklärt, die dann das Gesetz in Kraft setzte. Danach wurde der König wieder als regierungsfähig betrachtet. Papst Franziskus sagte am Samstag, Baudouin hatte sich entschlossen, „sein Amt als König zu verlassen, um ein mörderisches Gesetz nicht zu unterzeichnen“.

In seiner Predigt am Sonntag ging Franziskus auf die „Gefahr des Ärgernisses“ ein, von der das Tagesevangelium spricht, und zwar „anhand von drei Schlüsselwörtern: Offenheit, Gemeinschaft und Zeugnis“.

„Am Anfang steht die Offenheit“, begann der Pontifex. „Die erste Lesung und das Evangelium sprechen davon und führen uns das freie Wirken des Heiligen Geistes vor Augen, der in der Exodus-Erzählung nicht nur die Ältesten, die mit Mose zum Zelt der Begegnung gegangen waren, mit der Gabe der Weissagung erfüllt, sondern auch zwei Männer, die im Lager geblieben waren.“

Wolle man „mit offener und aufmerksamer Liebe am freien Wirken des Geistes mitwirken“, sagte Franziskus, „ohne mit unserer Anmaßung und Starrheit Ärgernis zu erregen, ohne ein Hindernis für irgendjemanden zu sein, müssen wir unseren Auftrag mit Demut, Dankbarkeit und Freude erfüllen. Wir dürfen also keinen Groll hegen, sondern müssen uns freuen, dass auch andere das tun können, was wir tun, auf dass das Reich Gottes wachse und wir alle eines Tages in den Armen des Vaters vereint sind.“

Zum Begriff der Gemeinschaft führte er aus, „dass der einzige Weg des Lebens der des Gebens ist, der Liebe, die im Miteinanderteilen vereint. Der Weg des Egoismus führt – indem er uns an Dinge kettet und uns von Gott und unseren Brüdern und Schwestern entfernt – nur zu Verschlossenheit, Mauern und Hindernissen – zu ‚Ärgernissen‘ also.“

„Wenn man dem Leben der Einzelnen und der Gemeinschaften allein die Prinzipien des Eigennutzes und allein die Gesetzmäßigkeiten des Marktes zugrundelegt, entsteht eine Welt, in der es keinen Platz mehr gibt für die, die in Schwierigkeiten sind, keine Barmherzigkeit für die, die Fehler machen, kein Mitgefühl für die, die leiden und nicht zurechtkommen“, warnte der Papst.

Und: „Wenn wir für die Zukunft säen wollen, auch auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene, dann wird es gut sein, das Evangelium der Barmherzigkeit wieder zur Grundlage unserer Entscheidungen zu machen. Andernfalls werden die Monumente unseres Überflusses, so imposant sie auch erscheinen mögen, immer Kolosse auf tönernen Füßen sein.“

Unter dem Stichwort Zeugnis erwähnte Papst Franziskus die Geschichte der Kirche in Belgien, „die reich ist an Beipielen der Heiligkeit. Denken wir an die heilige Gudula, die Schutzpatronin des Landes, an den heiligen Guido von Anderlecht, einen Pilger und Freund der Armen, an den heiligen Damian de Veuster, besser bekannt als Damian von Molokai, den Apostel der Aussätzigen. Und denken wir weiter an die vielen belgischen Missionarinnen und Missionare, die im Laufe der Jahrhunderte das Evangelium in verschiedenen Teilen der Welt verkündet haben, manchmal sogar bis zur Hingabe ihres Lebens.“

„Auf diesem fruchtbaren Boden konnte auch das Zeugnis der Karmelitin Anna von Jesus, die heute seliggesprochen wird, gedeihen“, betonte er. „Diese Frau war in der Kirche ihrer Zeit eine der Protagonistinnen einer großen Reformbewegung, auf den Spuren einer der ganz großen geistlichen Gestalten, Theresia von Ávila, deren Ideale sie in Spanien, Frankreich und auch hier in Brüssel und in den damaligen sogenannten Spanischen Niederlanden verbreitete.“

Die Rückreise nach Rom will Papst Franziskus am frühen Nachmittag antreten. Die Landung ist für etwa 15 Uhr vorgesehen.

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