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Mann aus Kentucky erwacht während Organentnahme nach Hirntod-Diagnose

Anthony Thomas Hoover

Anthony Thomas Hoover, ein Mann aus Kentucky, wurde nach einem Herzstillstand und einer Hirntoddiagnose für tot erklärt, berichtete die Zeitung The Guardian. Während der Operation zur Organentnahme zeigte der Mann jedoch wieder Lebenszeichen und erwachte plötzlich.

Laut NPR wurde der 37-Jährige im Oktober nach einer Drogenüberdosis ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben seiner Familie bestätigten die Ärzte, dass Hoover keine Reflexe und keine Gehirnaktivität mehr hatte.

Seine Schwester Donna Rhorer sagte in einem Fernsehinterview, die Familie habe nach der Diagnose entschieden, ihn von lebenserhaltenden Maßnahmen zu befreien und seinem Wunsch nach einer Organspende nachzukommen.

Während seine Familie in den letzten Momenten an seiner Seite stand, bemerkte Rhorer, dass er die Augen öffnete und ihre Bewegungen zu verfolgen schien. „Wir wurden jedoch informiert, dass es sich nur um Reflexe handelte – etwas ganz Normales“, sagte Hoovers Schwester.

Trotz ihres Unbehagens vertrauten die Angehörigen der ärztlichen Einschätzung: „Wer sind wir, das medizinische System in Frage zu stellen?“

Die Situation änderte sich dramatisch, als Hoover etwa eine Stunde nach Beginn der Organentnahme plötzlich Lebenszeichen zeigte. Ein Arzt kam aus dem Operationssaal und sagte zur Familie: „Er ist noch nicht so weit.“

Seine Schwester meinte: „Er ist aufgewacht.“ Seitdem lebt der 37-Jährige mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen und wird von seiner Schwester gepflegt. Seine Fähigkeit zu gehen, zu sprechen und sich zu erinnern ist immer noch stark beeinträchtigt.

Hoover ist nur einer von vielen dokumentierten medizinischen Fällen, die Zweifel an der Zuverlässigkeit der Hirntoddiagnose aufkommen lassen. In einigen Fällen, etwa beim Locked-In-Syndrom, wurden Patienten zunächst fälschlicherweise für hirntot erklärt, obwohl sie bei Bewusstsein waren.

Philosoph Seifert: Definition des Hirntods ist „ungeheure Verfehlung“ gegen hippokratischen Eid

Der Philosoph und Lebensrechtler Josef Seifert hatte bei einem Vortrag beim katholischen Forum St. Georg erklärt, warum die heutige medizinische Definition des Hirntods keine adäquate Antwort auf die Frage nach dem wirklichen Tod des Menschen sei, wie CNA Deutsch dokumentierte.

Für ihn stehe die Seele im Mittelpunkt des Menschseins, die nicht auf die Funktionen des Gehirns reduziert werden kann, betonte Seifert. „Die menschliche Seele ist von solcher Bedeutung, dass sie alle, nicht nur die Materie des Leibes, sondern das ganze Universum unendlich übertrifft an Wert.“

Die Einführung des Hirntodkonzepts im Jahr 1968 erfolgte laut Seifert nicht aus wissenschaftlichen, sondern aus pragmatischen Gründen. Ein Bericht der Harvard Medical School führte das Hirntodkonzept ein, das einen grundlegenden Wandel in der Definition des Todes bedeutete. Neben den traditionellen Kriterien des Herz- und Atemstillstands wurde nun der irreversible Ausfall aller Hirnfunktionen als neues Todeskriterium vorgeschlagen.

„Niemand ist deshalb tot, weil ich sein Herz brauche“, erklärte Seifert und kritisierte entsprechend, dass dieser neue Todesbegriff vor allem dazu diene, Organe zu entnehmen, ohne als Mörder angesehen zu werden.

Zum Abschluss seines Vortrags appellierte Seifert an die Medizinethik und das Verständnis des menschlichen Lebens. Die Organentnahme bei Hirntoten sei eine Praxis, die dringend überdacht werden müsse, sowohl aus philosophischen als auch aus ethischen Gründen.

„Ich denke, dass in dieser Definition des Hirntods und in der ganzen Art, wie man Menschen als Organspender ansieht, eine ungeheure Verfehlung gegen den hippokratischen Eid vorliegt“, schloss Seifert.

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