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Orthodoxer Bischof in Syrien: „Sorge und Angst“ schwingen mit nach Sturz von Assad-Regime

Armash Nalbandian (Archivbild)

Ein Bischof der armenisch-orthodoxen Kirche, Armash Nalbandian von Damaskus, hat nach dem Sturz des Assad-Regimes erklärt, die Geschehnisse der letzten Wochen in Syrien erfüllten „die Menschen mit Freude, aber auch mit großer Sorge und Angst vor dem, was auf uns zukommt“. Vor inzwischen mehr als einer Woche war das syrische Assad-Regime gestürzt worden.

Unklar ist weiterhin, wie die Christen im Land in Zukunft leben können. Es sei „noch viel zu früh“, zu diesem Thema etwas zu sagen, meinte Nalbandian im Gespräch mit dem Kölner Domradio.

„Diese neue Regierung – wenn man sie so nennen darf – hat politische Erfahrung im Norden von Syrien, wo sie die Provinz Idlib regiert und eine gewisse Ordnung geschaffen haben“, erläuterte der armenisch-orthodoxe Bischof. „Aber ob dieses Muster für Damaskus und ganz Syrien geeignet ist, ob diese politische Erfahrung für das ganze Land reicht, da bin ich skeptisch.“

Man habe sich mit Vertretern „dieser neuen Regierung getroffen, den Zuständigen für die Gemeinden, Kirchen, Religionen und religiöse Gemeinschaften. Das Treffen fand in einer Kirche statt und teilgenommen haben ungefähr 40 Bischöfe und Priester. Wir hatten ein langes Gespräch von mehr als zweieinhalb Stunden, in dem wir alle unsere Sorgen auf den Tisch gelegt haben und man uns versprochen hat, dass alles gut wird.“

„Unsere Frage ist, ob diese Muster aus Idlib auch für ganz Syrien angemessen sind, wir sind da skeptisch“, so Nalbandian. „Wir befürchten, dass Syrien jetzt so etwas wie ein Versuchslabor wird, und das bereitet uns Sorgen: Wird das jetzt lange dauern und werden die neuen Machthaber das, was sie versprechen, halten? Wir wissen es nicht und können nur abwarten und schauen, wie es sich entwickelt.“

„Auf jeden Fall muss es eine Verfassung geben, die die Rechte von allen Menschen in Syrien wahrt“, forderte der Bischof. Bei diesem Punkt seien sich die Bischöfe des Landes einig. „Bei unserem Treffen war die Rede von christlichen und anderen religiösen Minderheiten. Das lehnen wir ab, denn wir Christen verstehen uns hier in Syrien nicht als Minderheit, sondern als unzertrennlicher Bestandteil der Gesellschaft. Wir wollen uns beteiligen und mitreden bei der Bildung einer neuen Regierung, einer neuen Ordnung und Verfassung.“

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