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Hat Papst Franziskus zur Interkommunion ermutigt?

Papst Franziskus in der evangelisch-lutherischen Christuskirche in Rom am 15. November 2015

Papst Franziskus hat bei seinem ersten Besuch einer evangelisch-lutherischen Kirche nicht nur über das Verhältnis mit der katholischen Kirche gesprochen. Er deutete an, dass gemischt konfessionelle Eheleute – nach einer Gewissensprüfung – eventuell gemeinsam zur Kommunion gehen könnten.

Auf die Frage einer evangelischen Frau, wie lange es dauern werde, bis sie mit ihrem katholischen Ehemann gemeinsam zur Kommunion  gehen könne, sagte Franziskus, dass es schwer sei, die Lehre zu verstehen. Aber das Ehepaar solle prüfen, wie das Abendmahl für sie persönlich eine Stärkung auf dem gemeinsamen Glaubensweg sein könne. Wörtlich sagte der Papst: "Sprecht mit dem Herrn und geht weiter. Mehr traue ich mich nicht zu sagen“. Der gemeinsame Ausgangspunkt sei die Taufe.

Pastor Jens-Martin Kruse begrüßte Franziskus zuvor in der Christuskirche der lutherischen Gemeinde Roms. Im Rahmen eines Dialogs und eines Gottesdienstes sprach Franziskus – weitgehend frei – über die ökumenischen Anliegen und weitere Themen. Unter anderem sagte er, dass sich der Egoismus des Menschen verteidigen wolle, und Mauern baue. Aber diese Mauern seien eine Art “Selbstmord”. Und für den “Skandal der Trennung” müssten sich die Kirchen einander vergeben.

Zum Abschluss wurden Geschenke überreicht: Der Papst erhielt einen deutschen Adventskranz aus Fichtenzweigen und ein mit Fingerabdrücken gestaltetes Poster von Kindern der Gemeinde. Er überreichte der lutherischen Gemeinde einen Kelch für für die Abendmahlfeier – eine symbolisch stark aufgeladene Geste.

Auch die beiden Vorgänger des Papstes, Johannes Paul II. und Benedikt XVI., hatten die Gemeinde besucht und dort gepredigt.

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