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Evangelischer Kirchentag: Ökumene und Politik

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (links) mit Kardinal Reinhard Marx

Bei einem gemeinsamen Auftritt auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin haben der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am heutigen Freitag über die Ökumene zwischen evangelischen Protestanten und der katholischen Kirche gesprochen.

Bei ihren Betrachtungen - in einer "Bibelarbeit" - der Geschichte der Brüder Jakob und Esau (Gen 33,1–17) sagte Bedford-Strohm:

"Wir können beieinander wohnen. Wie wunderbar ist es, dass wir nicht um den Segen konkurrieren müssen, sondern ihn gemeinsam erhalten."

Kardinal Marx sprach über die Rolle der Versöhnung in der Politik. Der Münchner Erzbischof würdigte die Rolle des Politikers Robert Schuman als Versöhner im Dienst eines friedlichen Europa. Marx weiter: Deshalb sei es ein gutes Zeichen, wenn Robert Schumann seliggesprochen werden würde. 

Am Vortag waren beide Würdenträger, die immer wieder gemeinsam mediale Auftritte veranstalten, bei einer Abendandacht auf dem Messegelände zu erleben. "Es gibt keinen evangelischen oder katholischen oder orthodoxen Segen", sagte dabei Landesbischof Bedford-Strohm. "Es gibt nur den einen Segen, den, der uns in Jesus Christus gegeben ist."

Der Kirchentag steht im Zeichen der Reformation vor 500 Jahren.

Mehr Aufmerksamkeit erregte jedoch der Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Diese, von weit über 100.000 Menschen besuchte Veranstaltung, stieß auf Lob, aber auch scharfe Kritik. So fragte der Theologe und ZDF-Moderator Peter Hahne gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" wörtlich: "Was hat das mit Kirche zu tun? Und warum bezahle ich mit meiner Kirchensteuer Merkels Wahlkampf?"

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