Vatikanstadt, 07 Mai, 2025 / 5:47 PM
Mit den Worten „extra omnes“ – alle raus – hat der Zeremonienmeister Erzbischof Diego Giovanni Ravelli die Öffentlichkeit aus der Sixtinischen Kapelle ausgeschlossen und das Konklave zur Wahl des neuen Papstes nimmt seinen Anfang. Noch heute soll ein Wahlgang stattfinden, morgen dann bis zu vier – bis ein neuer Papst von zwei Dritteln der Kardinäle gewählt ist.
Zuvor waren die Kardinäle unter dem Gesang der Allerheiligenlitanei von der Cappella Paolina in die Sixtinische Kapelle gezogen. Dort baten die 133 wahlberechtigten Kardinäle – alle Kardinäle, die noch keine 80 Jahre alt sind –, um den Beistand des Heiligen Geistes und leisteten den vorgeschriebenen Eid.
Gemeinsam sprachen die Kardinäle: „Wir alle und jeder einzelne wahlberechtigte zu dieser Wahl des Papstes anwesende Kardinal versprechen, verpflichten uns und schwören, uns treu und gewissenhaft an alle Vorschriften zu halten, die in der Apostolischen Konstitution Papst Johannes Pauls II., Universi Dominici gregis, vom 22. Februar 1996 enthalten sind.“
„Ebenso versprechen wir, verpflichten wir uns und schwören, daß jeder von uns, wenn er durch Gottes Fügung zum Papst gewählt wird, sich bemühen wird, das munus petrinum des Hirten der Universalkirche in Treue auszuüben und unermüdlich die geistlichen und weltlichen Rechte sowie die Freiheit des Heiligen Stuhles zu wahren und zu verteidigen“, fuhren die Kardinäle fort. „Vor allem aber versprechen und schwören wir, in bedingungsloser Treue und mit allen, seien es Kleriker oder Laien, Geheimhaltung über alles zu wahren, was in irgendeiner Weise die Wahl des Papstes betrifft, und was am Wahlort geschieht und direkt oder indirekt die Abstimmungen betrifft; dieses Geheimnis in keiner Weise während oder nach der Wahl des neuen Papstes zu verletzen, außer wenn vom Papst selbst eine ausdrückliche Erlaubnis dazu erteilt worden ist.“
Und schließlich: „Gleichermaßen versprechen und schwören wir, niemals eine Einmischung, eine Opposition noch irgendeine andere Form zu unterstützen oder zu begünstigen, wodurch weltliche Autoritäten jeglicher Ordnung und jeglichen Grades oder irgendwelche Gruppen oder Einzelpersonen sich in die Papstwahl einzumischen versuchen sollten.“
Im Anschluss an den gemeinsam gesprochenen Eid erklärte jeder Kardinal nacheinander in lateinischer Sprache persönlich, die Hand auf das Evangeliar gelegt: „Und ich, N. Kardinal N., verspreche, verpflichte mich und schwöre es. So wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meiner Hand berühre.“
Zuletzt dauerte ein Konklave zwei bis drei Tage. In den letzten 100 Jahren brauchte nur Papst Pius XI. im Jahr 1922 fünf Tage. Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus wurden jeweils bereits am zweiten Tag gewählt.
Die Kardinäle wählen gewöhnlich jeweils zweimal vormittags und zweimal nachmittags. Nach jeweils zwei Wahlgängen wird dann per Rauchzeichen bekanntgegeben, ob ein Papst gewählt wurde. Schwarzer Rauch bedeutet, dass die Kardinäle sich noch nicht mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit auf einen neuen Papst einigen konnten. Weißer Rauch hingegen zeigt an, dass es einen neuen Papst gibt.
Von der Benediktionsloggia des Petersdoms verkündet der Kardinalprotodiakon dann wenig später den Namen des gewählten Mannes, aber auch den Namen, den er sich als Papst gegeben hat. Schließlich zeigt sich der neue Papst selbst, richtet gewöhnlich einige Worte an die Gläubigen und erteilt den feierlichen Segen „Urbi et Orbi“, der sonst nur am Osterfest und zu Weihnachten gespendet wird.
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