Redaktion, 26 Oktober, 2025 / 7:00 AM
In einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Unsicherheit erinnert die Herz-Jesu-Thronerhebung an eine über 100 Jahre alte katholische Familientradition. Dabei weihen Familien ihr Zuhause dem Heiligsten Herzen Jesu und erkennen Christus als Herr und König ihres Hauses an.
Ein Bild des Heiligsten Herzens wird dabei an einem Ehrenplatz im Wohnraum aufgestellt, begleitet von Gebeten und einer feierlichen Weihezeremonie, die den Bund zwischen Familie und Christus besiegelt.
Ihre Ursprünge gehen auf den peruanischen Priester Mateo Crawley-Boevey zurück. Dieser machte am 24. August 1907 in Paray-le-Monial, einem Wallfahrtsort in Frankreich, eine mystische Erfahrung.
Crawley-Boevey, 1875 in Arequipa geboren, war Mitglied der Kongregation der Heiligsten Herzen Jesu und Mariens und befand sich zum Zeitpunkt der Erfahrung auf einer Erholungsreise.
In der Erscheinungskapelle des Ortes, wo die heilige Margareta Maria Alacoque im 17. Jahrhundert Visionen des Herzens Jesu empfangen hatte, soll er sowohl körperlich geheilt worden als auch eine göttliche Eingebung empfangen haben.
„In Anbetung und Danksagung versunken, begriff ich, was der Herr von mir wollte. An diesem Abend fasste ich den Entschluss, die Welt, Haus um Haus, Familie um Familie dem Herzen Jesu zurückzugewinnen“, schrieb er später über dieses Erlebnis.
Nur ein Jahr später begann er, die Idee der Herz-Jesu-Thronerhebung weltweit zu verbreiten. Der Erfolg war außergewöhnlich: Bereits 1910 hatten über 120.000 Familien die Weihe vollzogen.
Die spirituellen Früchte beschrieb er als plötzliche Bekehrungen, Rückkehr von Friede und Eintracht in die Familien, Erwachen von Priester- und Ordensberufungen.
Ein Bischof, der Zeuge der Bewegung wurde, schrieb an Pater Mateo: „Hochwürdiger Pater, was ich gesehen habe, ist nicht nur die Wiedererweckung eines Toten, sondern die eines ganzen Friedhofs.“
Auch die Kirche unterstützte die Bewegung früh. Papst Pius X. segnete das Werk 1908 und genehmigte eine offizielle Gebetsformel zur Familienweihe, die mit einem Ablass verbunden war.
Benedikt XV. bestätigte 1915 die Bedeutung der Thronerhebung und sandte Pater Mateo ein persönliches Schreiben, das als „Magna Charta der Herz-Jesu-Thronerhebung“ gilt.
Die Zeremonie selbst folgt einem festen Ablauf. Sie umfasst die Weihe der Familie an das Heiligste Herz, die Aufstellung eines Bildes an einem Ehrenplatz, die Unterzeichnung einer Urkunde sowie die jährliche Erneuerung des Weiheversprechens.
Eine historische Parallele findet sich in der Weihe Ecuadors an das Heiligste Herz Jesu im Jahr 1873 durch Präsident Gabriel García Moreno. Dieser wollte die Weihe nicht nur als kirchlichen, sondern auch als staatlichen Akt verstanden wissen.
Am 25. März 1874 vollzogen der Erzbischof von Quito und García Moreno gemeinsam die Weihe des Landes. Nur ein Jahr später wurde der Präsident ermordet.
Die theologische Grundlage dieser Weihe liegt in den Offenbarungen der heiligen Margareta Maria Alacoque, die zwischen 1673 und 1675 Visionen des Heiligsten Herzens empfing. In einer der Verheißungen Jesu hieß es: „Ich werde die Orte segnen, an denen das Bild meines Heiligen Herzens ausgestellt und verehrt wird.“
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