Münchner Astrophysiker: Schöpfungsbericht entspricht dem Urknall

Redaktion, 28 Oktober, 2025 / 3:30 PM

Der in München lehrende Professor für theoretische und numerische Astrophysik, Andreas Burkert, geht von einer Entsprechung zwischen dem biblischen Schöpfungsbericht und dem sogenannten Urknall aus.

„Unser Universum entstand im Urknall“, sagte er in einem von der Diözese Eichstätt veröffentlichten Interview. „Am Anfang war es noch so klein wie ein Punkt, heiß und dicht, gefüllt mit Energie in Form von Strahlung. Nichts von dem, was wir heute über das Universum wissen, einschließlich des Lebens, gab es.“

Dann führte er aus: „Das Wort Gottes in der Bibel gibt den Impuls für die Entstehung der Welt. Astrophysikalisch interpretiert entspricht dem der Urknall, aus dem heraus sich alles jetzt entwickelt. Das Universum entsteht gerade jetzt, während wir darüber nachdenken.“

„Das Universum hätte auch ewig existieren können, ohne Anfang“, so Burkert. „Dem ist aber nicht so. Und damit stellt sich die Frage nach dem Davor und warum überhaupt etwas entstand. Was ist der Sinn? Es ist eine spannende Frage, die man nur im Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie beantworten kann.“

„Die Astrophysik zeigt uns, wie alles in wunderbarer Weise zusammenhängt und dass wir Teil dieses großen Ganzen sind“, fuhr er fort. „Dies führt dann direkt zu der Frage, warum das alles so ist und was es bedeutet. Welche Rolle spielt der Mensch in diesem großen, sich emergent entwickelnden Universum? Und wenn man diese Frage stellt, macht man sich auf die Suche nach Gott.“

Und: „Für mich gehören die Erforschung des Universums und die Frage nach dem Sinn zusammen. Damit gehören Theologie und Astrophysik zusammen.“

Es gibt heute verschiedene Theorien zu einem Urknall. Als Begründer der Urknall-Theorien gilt der belgische Priester und Astrophysiker Georges Lemaître, der 1966 starb. Heute nehmen Wissenschaftler, darunter auch Burkert, gewöhnlich an, dass sich der Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren ereignet hat.