Redaktion, 13 November, 2025 / 3:30 PM
Eine Allianz aus Katholiken, Protestanten, Juden und Gewerkschaften hat sich gegen eine Aufweichung des Sonntagsschutzes im Saarland ausgesprochen. Konkret geht es um ein von der CDU-Landtagsfraktion eingebrachtes „Gesetz zur Öffnung personallos betriebener Kleinstsupermärkte außerhalb der allgemeinen Ladenöffnungszeiten“. Die nur aus der SPD bestehende Landesregierung lehnte das Gesetz am Mittwoch ab.
Der Stern berichtete: „Der Gesetzentwurf der CDU sah vor, dass die Läden, in denen es keinen persönlichen Kundenkontakt gibt und in denen per Selbstbedienung an Automaten eingekauft wird, grundsätzlich an allen Tagen während des ganzen Tages geöffnet sein dürften. An Sonntagen sollten die örtlichen Behörden aber eine Öffnungszeit von nicht weniger als acht zusammenhängenden Stunden vorschreiben dürfen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Erzeugnissen für den täglichen Haushaltsbedarf sollte dadurch verbessert werden.“
Katja Göbel, die Leiterin des Katholischen Büro Saarland, argumentierte: „Die erst kürzlich eingeführten neuen Regelungen für ‚digitale Kleinstsupermärkte‘ bewahren und schützen die Sonntagsruhe der Beschäftigten im Saarland sowie die gesellschaftliche Bedeutung des Sonntags und verhindern die Störung von Gottesdiensten, zudem sind Öffnungen an gesetzlichen Feiertagen nicht vorgesehen.“
„Die saarländische Regelung ist bewusst restriktiver als die Bestimmungen in anderen Bundesländern, um sicherzustellen, dass die Sonn- und Feiertagsruhe auch in Zukunft geschützt bleibt“, betonte sie. „Wir sehen darin ein wichtiges Signal: Der Sonntag ist nicht nur ein arbeitsfreier Tag, sondern ein Kulturgut; der Tag eröffnet den Raum für gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden, für Ruhe und für die Pflege religiöser und gesellschaftlicher Traditionen.“
„Vor diesem Hintergrund wäre aus Sicht des Katholischen Büros Saarland eine Verschlechterung der Gesetzeslage mit einer Verschlechterung der Lebensqualität im Saarland gleichzusetzen“, schloss Göbel. „Diese lehnen wir ab.“
Frank-Matthias Hofmann, der Beauftragte der Evangelischen Kirchen für das Saarland, zeigte sich überzeugt, „die notwendige Entschleunigung am Sonntag“ könne „Wunder bewirken“: „Wir können keine Versorgungsengpässe im ländlichen Raum erkennen, denen es mit einer weiteren Beschleunigung von Konsumzwang und Konsumgelegenheit entgegenzutreten gelte.“
Auch Fabienne Wolfanger, die Geschäftsführerin für die Region Saar-Trier des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), äußerte sich in diesem Sinne: „Es gibt keine Engpässe in der Grundversorgung, die ein derartiges Gesetz im Saarland nötig machen. Wir wehren uns gegen derartige Angriffe auf die Rechte der Beschäftigten.“
Anwohner müssten sich „weiterhin vor negativen Aspekten wie Störungen durch zeitlich entgrenzte Pfandflascheneinwürfe oder lärmbegleitete Einkaufstouren sicher wissen“, ergänzte sie.
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