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Kardinal Maradiaga verteidigt sich gegen Korruptionsvorwürfe

Kardinal Maradiaga

Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga hat die schweren Vorwürfe finanzieller Misswirtschaft bestritten und eine Erklärung dafür abgegeben, dass er angeblich ein überhöhtes Gehalt für eine weitgehend zeremonielle Tätigkeit an der Katholischen Universität von Honduras erhalten habe. Das Geld sei für die Arbeit der Diözese bestimmt, so der Erzbischof von Tegucigalpa.

In einem Email-Interview mit CNA erklärte Kardinal Maradiaga, dass "vor etwas mehr als einem Jahr ein Manager der Universität gefeuert werden musste, weil er stahl".

"Kurz darauf wurde eine anonyme diffamierende Nachricht verbreitet, mit einer Reihe Verleumdungen dieser Art, wie sie diese Woche veröffentlicht wurden."

Kardinal Maradiaga bezog sich damit auf einen Bericht des italienischen Mediums "L'Espresso". Diesem zufolge hat Kardinal Maradiaga 2015 von der Universität von Tegucigalpa 600.000 US-Dollar als eine Art "Gehalt" für die Kanzlerschaft der Universität bekommen. Der Kardinal stehe zudem unter Verdacht, durch Investitionen in einige Londoner Finanzgesellschaften fast 1,2 Millionen Dollar an Kirchengelder "verloren" zu haben.

Die Vorwürfe waren nicht neu — bereits eine andere Website erhob diese im August 2016. Kardinal Maradiaga sagte, dass die Erzdiözese eine rechtliche Maßnahme zur Verteidigung eingeleitet habe, aber dies habe "keine Wirkung auf die Darstellung der Wahrheit" gehabt.

Kardinal Maradiaga sagte gegenüber CNA weiter, dass die Katholische Universität von Honduras "im Besitz der Erzdiözese" sei. Der Kardinal betonte, dass das Kollegium während seiner Amtszeit als Erzbischof und Kanzler der Universität auf 11 Campus in Honduras angewachsen sei.

Maradiage teilte weiter mit, dass "die Universität die pastoralen Werke der Erzdiözese unterstützen soll" und um diese Arbeit zu unterstützen, sagte er, dass die Erzdiözese, nicht der Kardinal persönlich, monatliche Zahlungen erhalten habe, die "mehr oder weniger" der beschriebenen Geldmenge entsprachen in Berichten – ungefähr 41.400 US Dollar pro Monat.

Dieses Geld, fügte er hinzu, sei dazu veranschlagt gewesen, "die Studiengebühren der Seminaristen zu bezahlen, den Bau und die Renovierung von Kirchen zu finanzieren und den Pfarrern in ländlichen Gemeinden oder Priestern, die keinen Lebensunterhalt haben, wirtschaftliche Hilfe zu leisten."

Kardinal Maradiaga betonte, dass "Gelder nicht auf meinen Namen, sondern den Namen der Erzdiözese überwiesen wurde", und dies von Priestern bezeugt werden könne. Er betonte, dass "wir mit diesen Mitteln auch vielen armen Menschen helfen, die jeden Tag Hilfe suchen."
 
Pfarrer Carlos Rubio von der Erzdiözese Tegucigalpa sagte gegenüber ACI Prensa, CNAs spanischsprachiger Nachrichtenagentur, dass die Katholische Universität von Honduras "alle Bischöfe [von Honduras], nicht nur den Kardinal, finanziell unterstützt, um den Diözesen zu helfen. Denken Sie daran, dass die Universität katholisch ist und der Kirche untersteht. "

"Alle Bischöfe erhalten Unterstützung für ihre Diözesen, nicht für den persönlichen Gebrauch", sagte Rubio. Das Geld "ist eine Unterstützung der katholischen Universität für die Mission der Diözese."

Was die weiteren Vorwürfe betrifft, bestätigte Kardinal Maradiaga, dass es einen Besuch – offenbar eine Apostolische Visitation – bei Bischof Juan José Pineda, dem Weihbischof von Tegucigalpa, gegeben habe, betonte aber, dass der Bischof selbst "den Heiligen Vater um eine gebeten habe, um seinen Namen zu klären". 

Falls es sich um eine formale Visitation gehandelt haben sollte, wird die offenbar laufende Ermittlung auch einen Abschluss durch eine Entscheidung des Papstes finden bezüglich der betroffenen Personen.

Bischof Pineda steht seit geraumer Zeit unter Verdacht, finanzielle Misswirtschaft zu verantworten und einen männlichen "Begleiter" zu unterhalten, der auf Kosten der Diözeser lebe. Einige Quellen haben behauptet, dass der "Begleiter" eine Wohnung auf dem Campus der Katholischen Universität von Honduras hatte.

Ein katholischer Missionar, der in Honduras arbeitet, sagte gegenüber der CNA-Schwesteragentur, ACI Prensa, dass Pinedas Situation in der honduranischen Kirche eine Quelle des Skandals sei. Der Bischof "lebt mit einem Adjutanten, ohne irgendeine Erklärung von jemandem", so der Missionar, und betonte:

"Bischof Pineda hat ihm eine Wohnung in der Innenstadt und ein Auto gekauft. Das Auto, fürchten wir, kommt aus den Kassen der Universität oder der Diözese. Wir haben diese unziemliche Beziehung zum Vatikan gemeldet. Der Papst weiß alles."

Kardinal Maradiaga sagte, dass die Erzdiözese die Ergebnisse des apostolischen Besuchs noch nicht kenne. Gleichzeitig fragte er jedoch, wie diese Ergebnisse "L'Espresso" vorliegen. Er sagte, dass der L'Espresso-Bericht "halbe Wahrheiten sagt, das sind am Ende die schlimmsten Lügen."
 
Der Kardinal bestritt, dass der Finanzrat der Erzdiözese jemals "irgendeine Investition" genehmigt habe, wie "L'Espresso" meldete. Abschließend sagte Kardinal Maradiaga:

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Warum wurden Vorwürfe, die vor einem Jahr veröffentlicht und abgewiesen wurden, jetzt veröffentlicht, nur acht Tage bevor ich meinen Rücktritt bei Papst Franziskus eingereicht habe, da ich die Altersgrenze von 75 Jahren erreicht habe?"

Nach Maradiagas Ansicht ist der Skandal geplant, um die Reformen von Papst Franziskus zu gefährden. "Ich werde [diese Reformen] weiterführen, solange der Heilige Vater es wünscht."

Mit Berichterstattung von ACI Prensa. Übersetzt von AC Wimmer. Ergänzt um Absatz mit Erklärung des Begriffs Besuch bzw. Apostolische Visitation am 26. Dezember 2017. 

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