Abuja, 17 Mai, 2018 / 7:09 AM
Nigerias Katholiken werden am 22. Mai friedlich gegen die andauernde Gewalt gegen Christen demonstrieren. Neben dem Terror der mit dem Islamischen Staat verbündeten Boko Haram soll damit vor allem auf die Massaker durch bewaffnete Fulani-Hirten aufmerksam gemacht werden.
Seit Anfang des Jahres sind bei von Fulani verübten Anschlägen mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen, zuletzt am 24. April in der Pfarrei St. Ignatius von Ukpor-Mbalom in Mbalom. Das berichtet unter anderem die Agentur "Fides".
Bei dem Angriff waren die beiden Priester Joseph Gor und Felix Tyloha zusammen mit 15 Gemeindemitgliedern getötet wurden. Die Täter brannten auch 50 Häuser nieder, berichteten Augenzeugen gegenüber Medien. (CNA Deutsch berichtete).
"Die Hirten kamen und eröffneten das Feuer auf die Kirche während der morgendlichen Messfeier", sagte der Überlebende Peter Iorver laut dem "New Telegraph". "Nachdem sie alle in der Kirche getötet hatten, erschossen sie sporadisch weitere Menschen. Sie brannten über 50 Häuser nieder und zerstörten Lebensmittel und Ernten. Meine Stiefmutter war eines der Opfer", so Iorver.
Der Angriff fand im nigerianischen "Middle Belt" statt, wo der muslimische Norden auf den christlichen Süden trifft. Dort befindet sich auch Makurdi, die Hauptstadt des Bundesstaates Benue, indem nach Angaben der Nigerianischen Bischofskonferenz mitteilt, der nun geplante Protestmarsch stattfinden soll.
Am gleichen Tag werden auch die ermordeten Priester Joseph Gor und Felix Tyloha begraben.
In einer Erklärung des Generalsekretärs der Nigerianischen Bischofskonferenz, Pater Ralph Madu, heißt es, alle Diözesen des Landes seien aufgerufen, "im Zusammenhang mit der Protestkundgebung in Makurdi friedliche Versammlungen oder Gebetszüge oder andere angemessene Solidaritätsdemonstrationen zu organisieren".
Alle Bischöfe, die dazu die Möglichkeit haben, sind eingeladen, "zum Begräbnis nach Makurdi" zu kommen", während man darum bittet "dass diese Schreiben an Priester und Gläubige verteilt wird".
Die nigerianischen Bischöfe, die sich Ende April zum Ad-limina-Besuch in Rom aufhielten, erklärten sich am Rande dieses Besuchs bestürzt über das Massaker und den Tod der beiden Priester. Die Bischöfe äußerten in diesem Zusammenhang den Verdacht, dass die staatlichen Behörden, nicht alles in ihrer Macht stehenden getan zu haben, um der von Muslimen ausgehenden Gewalt ein Ende zu setzen. Unterdessen baten sie Staatspräsident Muhammadu Buhari, "ehrenhaft vom Amt zurückzutreten, um die Nation vor dem vollständigen Zusammenbruch zu bewahren".
Courtney Grogan in Washington trug zur Berichterstattung bei.
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