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Alois Schwarz: Neuer Bischof von St. Pölten betont "missionarisches Miteinander"

Bischof Schwarz bei seiner Predigt am 1. Juli 2018

"Ich versichere Ihnen: Ich werde mich mit all meinen Kräften einsetzen für die Kirche in diesem Land und die Menschen in all ihren Bedrängnissen und Nöten", so Alois Schwarz in der Predigt zu seiner Amtseinführung als neuer Bischof der Diözese St. Pölten. 

Rund 1200 Gläubige, darunter Kardinal Christoph Schönborn - der als Wiener Erzbischof der Kirchenprovinz vorsteht - der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, weitere 18 Bischöfe aus dem In- und Ausland sowie zahlreiche Vertreter aus Ökumene und öffentlichem Leben nahmen an dem feierlichen Gottesdienst am 1. Juli teil.

Der bisherige Bischof von Gurk-Klagenfurt in Kärnten erhielt von seinem Vorgänger den Bischofsstab als Symbol seiner Hirtenrolle. Für diesen bischöflichen Dienst sind dem Nachfolger von Bischof Klaus Küng die Worte von Papst Franziskus aus Evangelii gaudium wichtig, sagte er:

"Der Bischof muss immer das missionarische Miteinander in seiner Diözese fördern, indem er das Ideal der ersten christlichen Gemeinden verfolgt, in denen die Gläubigen ein Herz und eine Seele waren."

"Vorne gehen, in der Mitte, hinterher"

Ein Bischof müsse als Hirte vorne gehen, um den Weg aufzuzeigen und Hoffnung aufrecht erhalten, so der Nachfolger von Bischof Klaus Küng in seiner Predigt, wie sie vom Bistum veröffentlicht wurde. Er müsse weiters "mitten drin gehen" und in schlichter und barmherziger Nähe mit dabei sein. Ein Bischof müsse aber auch hinterhergehen, den Langsamen zu helfen und im Langsamen zu lernen.

"In diesem dreifachen Dienst und dem Vertrauen, dass das Volk Gottes mit seinem Spürsinn neue Wege findet möchte ich dankbar für den Auftrag des Heiligen Vaters für alle in der Diözese St. Pölten Bischof sein", so Bischof Schwarz.

Die "Begleitmusik" zum Amtsbeginn sei auch "von Misstönen durchzogen", sagte Schwarz in Anspielung auf kritische Berichte einzelner Medien.

"Es schmerzt mich und ich bedaure, dass dadurch auch Verwirrung herrscht. Ich danke allen, die für mich gebetet haben und weiter beten."

Die Nachfolge Jesu als Priester sei für ihn "die schönste Entscheidung meines Lebens". Er wolle sich als Bischof für Strukturen und Prozesse einsetzen, "die jene Menschen, denen Leid und Schmerz widerfahren ist, nicht erneut zu Opfern machen".

Die Debatte und der Umgang mit dem Thema Missbrauch und sexueller Gewalt fordere alle, die Kirche wie auch jede andere Gesellschaftsgruppe. "Wir alle sind dazu aufgerufen, hinzuschauen, heute mehr denn je."

Schwarz wolle sich auch weiter dafür einsetzen, dass "geeignete Frauen und Männer in leitenden Funktionen in unserer Kirche arbeiten. Als Mensch will ich mit dem Blick auf Christus aufrichten und das Richtige machen. Als Bischof will ich die Verantwortung, die damit verbunden ist, nicht scheuen. Ich wende mich an sie alle, auch an die Kirche, um mich mit Ihnen unter das Bild des Gekreuzigten zu stellen, der uns erforscht und kennt." Gott bringe uns Menschen manchmal in verantwortliche Positionen, um immer wieder erfahren, dass wir von uns aus schwach, zerbrechlich, mühselig und beladen seien. Im Blick auf die vielen drängenden Nöte der Menschen um uns, merkten wir auch unsere Grenzen und Unzulänglichkeiten. Schwarz: "Ich versichere Ihnen: Ich werde mich mit all meinen Kräften einsetzen für die Kirche in diesem Land und die Menschen in all ihren Bedrängnissen und Nöten."

Weg von Bischof Küng fortsetzen

Schwarz bedankte sich bei seinem Vorgänger, Bischof Küng, und versicherte Kontinuität: "Deinen Weg werde ich weitergehen." 

Wie bereits bei der Pressekonferenz nach der Ernennung betonte Bischof Schwarz auch in seiner Antrittspredigt die Verbundenheit mit seinem priesterlichen Brüdern, den Äbten und den Stiften, den Ordensleuten und den Diakonen. Er unterstrich die Bedeutung der Sendung der Laien und Laienorganisationen und ermutigte alle, "Zeugen des Evangeliums und Botschafter des Glaubens" zu sein und zu bleiben. Die Caritas – "unsere Caritas", wie er es betonte – sei für ihn ein "verlässliches Gesicht der Nächstenliebe" in der Diözese St. Pölten.

"Als Bischof will ich ein Hörender sein und vor allem jenen zuhören, deren Stimme gewöhnlich übertönt wird und ihnen meine Stimme schenken."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In seiner Predigt ging Bischof Schwarz auf das Tagesevangelium mit dem Blick auf Trauer und Hoffnung insbesondere ein. Sein Augenmerk der Homilie lag auf der Begegnung einfacher Menschen mit Jesus, der den Tod besiegt. "Mein Zugang ist der, der auch im heutigen Evangelium deutlich wird: Auf die Menschen zugehen, mit ihnen Gott suchen und dann auf die Welt schauen", so Schwarz: "Mensch – Gott – Welt, in dieser Reihenfolge". Die Frohbotschaft zeigt uns Jesus von Nazareth, "der uns wissen lässt, dass der Tod das Sterben beendet, aber nicht das Leben".

Die Predigt im Wortlaut lesen Sie hier.

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