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Pakistan: Änderung des Blasphemie-Gesetzes unter Imran Khan 'unwarscheinlich'

Flagge Pakistans

Das umstrittene Blasphemiegesetz in Pakistan, das zum Tod zahlreicher Menschen geführt hat, wird wohl auch unter dem neuen Regierungschef beibehalten werden. Das berichtet die Agentur "Fides" mit Verweis auf den pakistanischen Journalisten Tehreem Azeem.

Es sei "immer noch unwahrscheinlich, dass es Änderungen zur Entschärfung dieser Missstände geben wird", so Azeem, der daran erinnert, dass das Gesetz weiterhin in Anspruch genommen werde, etwa wenn es um persönliche Streitigkeiten geht: Denunziationen und üble Nachrede vermeintlicher Gotteslästerung lösen nicht selten Lynchjustiz aus: Seit 1990 wurden mindestens 70 Menschen in Pakistan von einem Mob ermordet, nachdem ihnen Blasphemie vorgeworfen worden war. In anderen Fällen werden Christen von Muslimen beschimpft, bedroht, geschlagen und vertrieben.

So wurde in einem Stadtteil von Gujranwala der junge Christ Farhan Aziz (26) beschuldigt, "den Propheten beleidigt" haben. Am 2. August wurde er festgenommen. Kurz danach umzingelten die Mitglieder der Partei "Tehreek-e-Pakistan Labaik" die einzige Straße in der Stadt, in der Christen leben, bedrohten die Anwohner und zwangen sie zur Flucht.

Nicht immer ist der Grund Islamismus oder religiöser Hass. So wurde laut "Fides" ein Künstler namens Qutb fälschlich der Blasphemie bezichtigt und ermordet, nachdem es zu einem Streit mit dem Eigentümer der Wohnung gekommen war, in der er wohnte. Der Mann und einige Komplizen schlugen ihn zusammen, brachen ihm Arme und Beine, und warfen ihn schließlich aus dem dritten Stock eines Gebäudes. Nach dem Eintreffen der Polizei beriefen sie sich auf das Blasphemiegesetz.

Eine Sonderkommission des Pakistanischen Senats für Menschenrechte hatte im Jahr 2017 empfohlen, falsche Beschuldigungen der Blasphemie mit demselben Strafmaß zu belegen, das für Gotteslästerung vorgesehen ist.

Beobachter wie der Journalist Azeem sagen jedoch, es sei unklar, ob die neue Regierung unter Imran Khan irgendwelche Maßnahmen ergreifen wird: Bislang hat sich der ehemalige Cricket-Star als Unterstützer des Gesetzes gezeigt, wie CNA Deutsch berichtete.

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